Hessenpferd des Monats März 2000

Aristocat

Photo: Esther Pavel

Aristocat - ein Pferd ganz aristokratisch

Aristocat - bei diesem Namen kommt unweigerlich der Gedanke an Show und Musical auf und in der Tat der bunte hessische Fuchswallach ist ein Showman mit Fernseherfahrung ! Im Sommer '99 nahm das hessische Fernsehen eine Sendung über Freizeitangebote in Nordhessen auf, dazu zählte eine Frequenz mit Aristocat und Peter Pavel vor der Kulisse des Schlosses Wilhelmshöhe in Kassel.

Obwohl der elfjährige Amalfi Sohn, den Karl Wilhelm Michel (Edertal) aus seiner Wotan-Stute Die Wolke II gezogen hatte, letztes Jahr erst in seiner dritten Turniersaison ging, konnte er sich mit einer Jahresgewinnsumme von 4.470 Mark bereits an dritter Stelle in die Top Ten-Liste der hessischen Dressurpferde eintragen. Ein S-Sieg und 24 Plazierungen von M/A- bis Intermediaire I haben ihm zu diesem Erfolg verholfen.

Der Einstieg in den gehobenen Turniersport war für Aristocat nicht einfach gewesen, obwohl er sich drei- bis fünfjährig etliche Erfolge in Reitpferde-, Eignungs- und Dressur(pferde)prüfungen sicherte. In den Jahren '95, '96 machte er erst einmal Turnierpause, wurde von Peter Pavel vorerst nur gymnastiziert, denn nomen es omen und so präsentierte sich Aristocat recht eigenwillig. Ihn zu Höchstleistungen im Dressurviereck zu bringen, dazu benötigte sein Besitzer, Ausbilder und Reiter Peter Pavel viel Geduld und Ausdauer.

Gekauft hatten Peter Pavel und seine Frau, die einen FN-Reit- und Ausbildungsstall in Calden bei Kassel betreiben, Aristocat bereits als Dreieinhalbjährigen auf der Hessen-Auktion. Obwohl Aristocat ein extrem buntes Pferd mit bis über die Augen gehender Blesse und hochweiß gefesselt ist, verguckte sich das Ehepaar sogleich in ihn, denn er kann sich hervorragend bewegen und bot ein gutes Sitzgefühl, wie sich Esther Pavel an die ersten Eindrücke erinnert. Aber Aristocat stellte sich im Nachhinein als sehr schwieriges Pferd mit starkem Charakter heraus, das sich nur schwer durchs Genick reiten ließ und obendrein einen schier unerschöpflichen Bewegungsdrang besitzt. So dauerte es fünf, sechs Jahre, bis er in höheren Klassen einsatzfähig war. Bis heute ist Aristocat nur mit täglichem Weidegang ausgeglichen genug, um seine Arbeit im Dressurviereck wunschgemäß auszuführen. Vor allem die spektakulären, äußerst ergiebigen Trabbewegungen von Aristocat und seine raumgreifende Bergauf-Galoppade begeistern. Für Piaffe und Passage zeigt er eine gute Veranlagung, mit den Einer-Wechseln will es jedoch noch nicht so recht funktionieren. Wenn der Groschen gefallen ist, soll Aristocat in diesem Jahr erstmals einen Grand Pirx gehen. Peter Pavel hatte früher häufiger mit Fritz Tempelmann trainiert. Heute fährt der Pferdewirtschaftsmeister gelegentlich zu Jan Bemelmans und zu Christoph von Daehne. Der erste Turniereinsatz von Aristocat ist für dieses Jahr beim Hallenturnier in Alsfeld geplant, wo er im Prix St. Georges, der Intermediaire I und in der S-Dressur an den Start gehen soll.

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