Hessenpferd des Monats August 2002
Siciliano
Photo: K.-H. Frieler
Bereits in der dritten Generation im
internationalen Dressursport erfolgreich
Wie der Großvater so der
Vater so der Sohn kann man bei dem siebenjährigen, hessischen
Schimmelhengst Siciliano sagen: Sein Großvater ist kein Geringerer als
der mehrfache Mannschafts-Silbermedaillen-Gewinner bei Olympischen
Spielen, Welt- und Europameisterschaften und Sechste der Einzelwertung der
Olympischen Spiele in Sydney, der heute 17jährige, von den Ellen Bontje
gerittene Holsteiner Hengst Silvano N (v. Silvester). Sein erfolgreichster
Nachkomme im Dressursport ist der hessische Schimmelhengst Scarlatti (v.
Silvano – Cardinal xx), der sich mit seiner Reiterin und Ausbilderin
Sarah Garayhi gerade äußerst erfolgreich beim CHIO Aachen in Szene
setzen konnten. Sein Sohn Siciliano obwohl erst siebenjährig eifert
ebenfalls mit der Hamburgerin im Sattel bereits seinem Großvater und
Vater im internationalen Dressursport mit Erfolg nach. Der harmonisch
linierte, mit ebenso raumgreifenden und schwungvollen Grundgangarten wie
sein Vater Scarlatti ausgestattete Hessenhengst konnte bereits im Februar
2002 beim internationalen Turnier in der Holstenhalle von Neumünster
Zweiter im Prix St. Georges werden und in der Intermediaire I bzw. der
Inter I-Kür Platz fünf bzw. sechs belegen.
Seinen ersten Sieg in einem Prix St. Georges sicherte sich der wie
sein Vater Scarlatti von Karl Willer, Schwalmstadt, gezogene Siciliano
beim Turnier in Lübeck, wo er zudem Dritte in einem weiteren Prix St.
Georges und Zweiter in der Intermediaire I wurde. Beim CDIO im polnischen
Warschau, wo Sarah Garayhi mit Scarlatti und der deutschen Equipe den
Nationen-Preis gewann, stellte sie Siciliano in der Kleinen
Internationalen Tour erfolgreich vor, wurde im Prix St. Georges Zweite und
in der Intermediaire I und der Inter I-Kür jeweils Vierte.
Der
Sieger der hessischen Hengstkörung von 1997 war von Karl Willer aus
seiner Franziska von Freigraf gezogenen und bereits als Fohlen von
Scarlatti-Besitzer Dietrich Poburski gekauft worden. Bis zur Körung blieb
er im Stall seines Züchters und wurde dort angeritten. Dreijährig übernahm
ihn Sarah Garayhi. Die Hamburger Grundschullehrerin, die Leistungsport und
Schuldienst miteinander in Einklang bringen muß und deshalb nur in den
Ferien zu Lehrgängen mit Jean Bemelmans nach Warendorf fahren kann, sieht
vom Charakter her einige Unterschiede zwischen dem sensibleren Vater und
seinem Sohn. "Siciliano ist im Umgang sehr selbstbewußt und frech,
ein richtiger Draufgänger-Typ. Sobald er geritten wird, ist er allerdings
sehr auf die Arbeit konzentriert und sehr arbeitswillig," beschreibt
seine Reiterin den jungendlichen, wohlproportionierten Schimmelhengst,
"Er geht schon jetzt sehr schöne Piaffen, Passagen und
Einer-Wechsel, " fährt sie fort. Einer Karriere im Grand
Prix-Viereck wie seinem Vater und Großvater dürfte somit nichts im Wege
stehen.
Birgit Popp
Hinweis: Das Hessenpferd des Monats wird jeden
Monat auch in der hessischen Fachzeitschrift 'Unser Pferd' veröffentlicht,
deren Leser das 'Hessenpferd des Jahres' wählen.
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