Hessenpferd des Monats Junii 2002
Aristoteles
Photo: Julia Rau
Die Jugend erfolgreich mit
Hessenpferden
Mit Hessenpferden
zum Erfolg – in allen Altersklassen. Ein Beispiel, wie man als
Jugendlicher mit einem Hessenpferd von der A/L- bis zur S-Dressur
gemeinsam wachsen kann, sind Christina Veldung und Aristoteles, dem
Vollbruder des HLP-Siegers von 1991 in Adelheidsdorf, dem Dillenburger
Landbeschäler Anis. Christina Veldung, die auf dem Götzenhof in
Petersberg bei Fulda zu Hause ist, hatte den heute 16jährigen Aristoteles
neunjährig erworben, als sie selbst 15 war. Damals befand sich der
Hessenwallach, der ursprünglich als Hengst von Karl Willer aufgezogen und
gekört worden war, auf L/M-Niveau. Vor drei Jahren gingen Christina
Veldung und Aristoteles, die von Jens Kühl (Wartenberg-Angersbach)
trainiert werden, ihre erste S-Dressuren. Zum bisher größten Erfolg
sollte im Jahr 2000 der Abstecher ins schleswig-holsteinische Preetz
werden. Dort gewannen die Gäste aus Hessen die S-Dressur vor der
heimischen Konkurrenz. Auch im Jahr 2001 konnten Christina Veldung und
Aristoteles mehrfach Erfolge in M/A- und S-Dressuren verbuchen und verpaßten
bei den Jungen Reitern nur knapp eine Medaille bei den hessischen
Meisterschaften. In diesem Jahr möchte die 22jährige Industriekauffrau
vor allem an der Tour für 21- bis 25jährige teilnehmen und sich im
Seniorenbereich auf S-Niveau erfolgreich etablieren.
Aristoteles entstammt einer in Hessen berühmten
Zuchtstute. Seine 1970 geborene Mutter Fortuna (v. Adlerhorst) brachte 16
Fohlen, bis sich im hohen Alter von 31 Jahren im Juni 2001 ihr Leben
vollendete. Jakob Schwarzentraub, der 1987 verstorben ist, und seine Frau
Ursula (Biebertal) hatten Fortuna als Fohlen bei einer Autofahrt entdeckt,
als sie am Abend mit ihrer Mutter von der Weide in den Stall am geführt
wurde und gekauft. Viermal haben sie Fortuna mit dem Vollblüter
Augustinus xx angepaart. Während aus allen anderen Anpaarungen
Schimmelfohlen hervorgingen, sind die mit Augustinus xx gezeugten
Nachkommen allesamt dunkelbraune und braune Hengste geworden. Der berühmteste
von ihnen war der Dillenburger Landbeschäler Anis, der 1991 mit 146,78
Punkten von 72 Teilnehmern die Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf
gewann, aber bereits sechsjährig einging. Wie Aristoteles hatte auch Anis
eine hohe Doppelveranlagung für Springen und Dressur besessen. Schon als
Fohlen, so erinnert sich Ursula Schwarzentraub, war Aristoteles über den
Koppelzaun gesprungen, um auf dem Hof einen Besuch abzustatten. Seine drei
sehr guten Grundgangarten und sein schickes Aussehen ließen ihn aber zum
Dressurpferd werden. Für
Christina Veldung war es Liebe auf dem ersten Blick gewesen, "Ich
wollte damals vom Pony aufs Großpferd umsteigen. Wir hatten schon rund
dreißig Pferde ausprobiert, bis wir zu Aristoteles kamen. Ich wußte
sofort, er ist es. Er hatte soviel Ausstrahlung." Allerdings
kann er auch sehr eigensinnig sein, wie Christina Veldung eingesteht, und
so sind die Leistungen des Paares auch einigen Schwankungen unterworfen
gewesen, "Wir hätten sicherlich noch erfolgreicher sein können, so
hat mich Aristoteles Eigensinn auch eine Medaille bei den Hessischen
Meisterschaften im vergangenen Jahr gekostet." Der Liebe zu ihrem
Hessenwallach hat es keinen Abbruch getan und so besitzt Christina Veldung
mit dem fünfjährigen Rakan (Rubin Star N – Angard) ihren nächsten
'Hessen' als Nachwuchspferd bereits im Stall.
Birgit Popp
Hinweis: Das Hessenpferd des Monats wird jeden
Monat auch in der hessischen Fachzeitschrift 'Unser Pferd' veröffentlicht,
deren Leser das 'Hessenpferd des Jahres' wählen.
Seitenanfang |