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Oper Frankfurt am Main
Liederabend
Waltraud Meier an der Oper Frankfurt
am 17. Februar 2004
Was
ganz bescheiden als Liederabende in der Frankfurter Oper betitelt wird,
könnte auch unter dem Motto 'Weltstars in der Oper Frankfurt' stehen.
Nach Sergej Leiferkus und Bryn Terfel gibt sich am 17. Februar 2004 um
20 Uhr mit der Mezzosopranistin Waltraud Meier erneut ein Weltstar in
der Frankfurter Oper zum Liederabend die Ehre. Zudem einer der ganz
wenigen Weltstars der Opernszene, die Deutschland derzeit aufweise kann.
Waltraud
Meier, die bereits während ihrer Schul- und Studienzeit in fünf Chören
sang, studierte erst Anglistik und Romanistik, bevor sie sich 1976 für
eine berufliche Laufbahn als Opernsängerin entschied und am Opernhaus ihrer Geburtsstadt Würzburg in der Partie der Lola (Cavalleria
Rusticana) debütierte. In den folgenden Jahren gehörte sie zu den
Ensembles in Mannheim (1976-1978), Dortmund (1980-1983), Hannover
(1983-1984) und Stuttgart (1985-1988). Ihr internationales Debüt gab
sie 1980 am Teatro Colon in Buenos Aires als Fricka in der Walküre.
Mit
ihrem triumphalen Erfolg als Kundry in Wagners Parsifal begann 1983 bei
den Bayreuther Festspielen ihre Weltkarriere, die die sympathische,
ausdrucksstarke Sängerin regelmäßig an die Londoner Covent Garden,
die New Yorker Metropolitan, die Mailänder Scala, die Opéra National
de Paris und an die Wiener und Bayerische Staatsoper München führt.
Nachdem
sie von 1983 bis 1993 in Bayreuth als Kundry brillierte und ihren
Weltruf als Wagner-Sängerin begründete, wechselte sie dort ins
dramatische Sopranfach, in welchem sie von 1993 bis 1999 als Isolde in
der Tristan-Inszenierung von Heiner Müller unter Daniel Barenboim
Publikum und Kritik gleichermaßen beeindruckte. Ebenfalls in Bayreuth
verkörperte Waltraud Meier im Jahr 2000, mit Placido Domingo als
Partner, die Sieglinde in der Walküre. Im italienischen und französischen
Fach ist die Sängerin weltweit als Eboli, Amneris, Carmen und Santuzza
gefragt.
Die
Saison 2003/2004 hat Waltraud Meier ganz dem Gesang in seiner reinsten
Form, dem Lied, gewidmet und wird ausschließlich als Liedinterpretin
und Konzertsängerin zu hören sein, denn so die Künstlerin, "Im
Opernalltag geht der Liedgesang immer etwas unter und ich möchte mich
nun einmal eine Saison lang ganz darauf konzentrieren."
Zu ihren wichtigsten zukünftigen Opern-Projekten zählen
Neuproduktionen der Carmen an der Semper-Oper in Dresden, des Tristans
an der Opéra de Bastille in Paris und des Parsifals an der Wiener
Staatsoper.
Obwohl
die Kammersängerin der Wiener und der Münchner Staatsoper so nah zu Frankfurt am
Main geboren wurde und heute in München lebt, haben sie bisher erst
zwei Liderabende bzw. konzertante Aufführungen nach Frankfurt an die
Alte Oper geführt. Unvergeßlich bleiben dabei ihre Auftritte im Rahmen
des Gastspiels der Metropolitan Opera New York an der Alte Oper im Mai
1996.
Während
ihrer Lieder- und Konzerttournee in der Saison 2003/04 durch Europa, Rußland
und den USA erlebte sie am 29. Januar 2004 mit dem selben Programm von
Brahms, Hugo Wolf (Vertonung der Mörike-Texte) und Schubert, wie sie es
in Frankfurt geben wird, einen vielumjubelten Liderabend im Großen Saal
des Wiener Musikvereins. Eine Wiener Kritikerin titelte danach 'Jedes
Lied wie eine Oper'. Und in der Tat, Schuberts Lieder wie 'Erlkönig'
oder 'Der Zwerg' werden zu mitreißenden , dramatischen Erzählungen, in
denen Waltraud Meier ihre ganze Darstellungskraft und Leidenschaft legt.
Begleitet wird sie von dem
britischen Pianisten und Dirigenten Nicolas Carthy, der einen Teil
seiner musikalischen Ausbildung am Salzburger Mozarteum erhalten hat.
Nicolas Carthy folgte perfekt der differenzierten musikalischen
Gestaltung Waltraud Meiers und das Frankfurter Publikum darf sich auf
ein faszinierendes Liederabend-Erlebnis freuen.
Birgit
Popp
Erschienen
in der Frankfurter Neuen Presse vom 4. Februar 2004
weitere
Informationen: www.oper-frankfurt.de
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