Oper
Frankfurt am Main
Anny Schlemm feiert am 22. Februar
2004 ihren 75. Geburtstag
Während
ihrer nun schon über 50 Jahre andauernden Bühnentätigkeit hat die
Sopranistin Anny Schlemm bisher mehr als 135 Partien verkörpert. Dabei
entwickelte sich ihre Stimme vom lyrischen und jugendlich-dramatischen
Sopran über das Mezzo-Fach bis hin zum dramatischen Alt. Die Künstlerin
wurde 1963 an der Oper Frankfurt zur Kammersängerin ernannt und ist außerdem
Ehrenmitglied des Opernhauses Halle, der Komischen Oper Berlin (1998)
und der Oper Frankfurt (1999).
Anny
Schlemm wurde in Neu-Isenburg/Hessen geboren, wo sie noch heute lebt,
und erhielt ihre Gesangsausbildung in Halle an der Saale. Bereits im
Alter von 17 Jahren wurde sie an das dortige Landestheater engagiert.
1946 debütierte sie als Nanette in Lortzings Der
Wildschütz, es folgten Zerlina in Mozarts Don
Giovanni, Sophie in Strauss‘ Der
Rosenkavalier, Ännchen in Webers Der
Freischütz, die Titelpartie in Orffs Die
Kluge sowie Despina in Mozarts Così
fan tutte. Ab 1949 war Anny Schlemm an der Komischen Oper Berlin
verpflichtet, wo sie als Viola in Walter Felsensteins Inszenierung von
Arthur Kusterers Was ihr wollt
debütierte. In weiteren Felsenstein-Inszenierungen gestaltete sie u.a.
Cherubino in Mozarts Die Hochzeit
des Figaro, Micaëla in Bizets Carmen,
Agathe im Freischütz und
Desdemona in Verdis Othello.
Seit 1952 war sie gleichfalls Mitglied im Ensemble der Oper Frankfurt.
Nach ihrem Wechsel ins Mezzo-Fach sang sie hier Partien wie Herodias in
Strauss‘ Salome, die Küsterin
in Janáčeks Jenufa, Mrs.
Quickly in Verdis Falstaff, die
alte Gräfin in Tschaikowskys Pique
Dame, Ulrica in Verdis Un
ballo in maschera und die Mutter in Fortners Bluthochzeit.
1989 wirkte sie u.a. in der Uraufführung von John Cages Europeras 1&2 mit und feierte in über 175 Vorstellungen nicht
nur in Frankfurt triumphale Erfolge als Klytämnestra in Strauss‘ Elektra.
Ab
1963 gab Anny Schlemm über zwei Jahrzehnte lang in 275 Aufführungen
die Boulotte in Offenbachs Ritter
Blaubart, u.a. in Moskau, Stockholm und Budapest. Weitere
Engagements und Gastpiele verbanden Anny Schlemm mit der Staatsopern von
München, Stuttgart, Hannover, Hamburg und Berlin sowie den Opernhäusern
von Köln, Düsseldorf, Dresden und Wien. Auch sang sie in Amsterdam,
Genf, Paris, London, Barcelona, Rom, Toronto und San Francisco. Daneben
war sie bei den Festspielen von Schwetzingen, Edinburgh und Glyndebourne
zu Gast und verkörperte 1978 in Bayreuth die Mary in
Wagners Der fliegende Holländer.
An der Komischen Oper Berlin sang sie in den letzten Jahren die Amme in
Goldschmidts Der gewaltige Hahnrei,
Babaricha in Rimskij-Korssakows Das Märchen vom Zaren Saltan sowie die Pique-Dame-Gräfin. In Offenbachs Orpheus in der Unterwelt übernahm Anny Schlemm die Partie der Öffentlichen
Meinung. Eine ihrer letzten Frankfurter Rollen war die Mama Lucia in
Mascagnis Cavalleria rusticana,
mit der sie noch in der Saison 2002/03 an den Main zurückkehrte.
Zahlreiche Schallplatten - Einspielungen runden die künstlerische Tätigkeit
Anny Schlemms ab. (Photo: Komische Oper Berlin)
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Informationen: www.oper-frankfurt.de
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