Vom Süddeutschen Dressurpferdechampion zum
S-Dressurpferd
Mit
Flammengold scheint Heinz Acker (Biedenkopf) nach dem international unter
Helena Weinberg so
erfolgreichen, hessischen Springpferd Ferdinand erneut der große Wurf
gelungen zu sein. Ins Scheinwerferlicht trat der 2001 siebenjährige, gekörte
und leistungsgeprüfte Rapphengst von Florestan I im letzten Jahr, als er
mit seinem Reiter und Ausbilder Volker Brodhecker gegen allergrößte
Konkurrenz das Süddeutsche Dressurpferde-Championat in Mannheim gewann.
Keine Geringere als Ulla Salzgeber hatte ihm diesen Titel streitig gemacht
und die Qualifikation zum Finale gewonnen. Daß er das Finale für sich
und Flammengold entscheiden konnte, hätte Volker Brodhecker erst selbst
nicht geglaubt, "...aber Ulla Salzgeber ritt vor mir und als ich sah,
daß ihr einige Fehler unterliefen, dachte ich, ich habe eine
Chance." Und die nutzte er auch. Obwohl erst siebenjährig nahm
Flammengold in diesem Jahr schon an seinen ersten beiden S-Dressuren teil
und konnte sich mit einem vierten bzw. sechsten Platz auch zugleich zwei
Schleifen sichern.
Doch
nicht nur die Eigenleistungen des eleganten Hengstes mit den großzügigen
Bewegungen sprechen für sich, sondern auch die Leistungen seiner
Verwandtschaft. Sein ebenfalls hessisch gebrannter Vollbruder Freestyle
ist auch in Münster gekört worden und hat anschließend in Holland die
Hengstleistungsprüfung gewonnen. Die beiden Vollschwestern Pretoria und
Primavera seiner Mutter Paloma (v. Parademarsch I) sind sechs- bzw. vierjährig
ebenfalls schon sehr erfolgreich in Dressurpferdeprüfungen und Primavera
war im Vorjahr hessischer Vize-Champion der dreijährigen Reitpferde.
Flammengolds
westfälischer Vater Florestan I besitzt zahlreiche Nachkommen im
Turniersport, von denen Flammengold trotz seiner Jugend schon heute einer
der erfolgreichsten ist. Der hessische Hengst wurde bereits als Fohlen
nach Westfalen verkauft, dort aufgezogen und als Zweijähriger in Münster/Westf.
gekört. Auf der Hengstkörung entdeckte ihn die Kasslerin Astrid Wilmes
und erwarb den Junghengst, der seine HLP in Radegast ablegte.
An
Weihnachten 1999 kam er fünfjährig zu Volker Brodhecker ins südhessische
Riedstadt zur weiteren Förderung und zum züchterischen Einsatz. In
diesem Jahr wurden Flammengolds erste Fohlen geboren. Sie alle haben den
Chic, die leichtfüßigen und schwungvollen Bewegungen, die dunkle Jacke
und das ausgeglichene Temperament des Vaters geerbt, so daß sich einige
Siegerfohlen unter ihnen befanden. Flammengold selbst, der in diesem Jahr
neben seinem Sporteinsatz zu den gefragtesten Hengsten in Hessen zählte,
beschreibt Volker Brodhecker folgendermaßen, "Er ist ein ruhiger,
abgeklärter, völlig unkomplizierter Typ, der genau weiß, ob es zum
Decken geht oder sportliche Höchstleistungen von ihm verlangt
werden." Zu den von Flammengold tragenden Stuten zählt auch
das Hessenpferd des Jahres 1998, die Hessenstute Portofina, mit der Volker
Brodhecker in diesem Spätsommer noch eine S-Dressur
gewonnen hat. Bei der Kl. S hören Brodheckers Ambitionen bei
Flammengold noch nicht auf. In diesem Winter sollen Lektionen wie Piaffe
und Passage, zu denen er eine hohe Veranlagung zeigt, gefestigt werden.