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Hessenpferd des Monats 2002 im ÜberblickDie Hessenpferde des Monats
2002 -
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Oktober
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Dezember
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November
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Juli
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September
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August
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April
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Mai
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Juni
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Januar
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Februar
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März
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Dezember: Sappalot
Immer erfolgreicher sind die Schweizerin Birgit Wientzek-Pläge und der
elfjährige Fuchshengst Sappalot im internationalen Dressursport unterwegs. Beim
Worldcup-Turnier im November in Berlin konnte sich das Paar in der Worldcup-Kür
an siebter Stelle (70,69) plazieren und damit wertvolle Worldcup-Punkte sammeln.
Erklärtes Ziel für 2003 ist die Teilnahme am Worldcup-Finale und an der EM.
Bereits beim Dressur-Worldcup-Auftakt in Düsseldorf hatten sich Birgit
Wientzek-Pläge und der gehörte Silvano-Sohn an zwölfter Stelle in der
Worldcup-Kür plaziert. In der Schweiz hatten sie zuvor mit der selben Kür ein
nationales Finale gewonnen. Als Reservepaar der Schweizer WM-Mannschaft war das
Paar im September 2002 auch zu den WEG nach Jerez gereist.
Birgit Wientzek-Pläge übernahm Sappalot vor sechs Jahren von ihrem Mann
Christian Pläge. Gezogen wurde Sappalot von Horst Hofmann (Bad Nauheim) aus
seiner Elite- und Staatsprämienstute Riquetta (Romadour II - Lotse - Thor).
Als teuerstes Fohlen wurde das trittgewaltige, schicke Hengstfohlen 1992 von
Renate Karabey (Bad Homburg), in deren Besitz sich Sappalot auch heute noch
befindet, für 17.000 Mark auf der Fohlenauktion 1992 in Alsfeld ersteigert.
Nach seiner Körung 1994 in Alsfeld kam der spätere Hessenchampion der
dreijährigen Reitpferde zur reiterlichen Ausbildung in die Hände von Christian
Pläge, der ihn bis zum Grand-Prix-Sport erfolgreich aufbaute. Seine HLP
absolvierte Sappalot 1995 in Medingen mit einem herausragenden Dressurindex von
131,68 Punkten (3./38) und wurde Siebter im Gesamtergebnis.
November: Espry
Drei Hessenpferde waren bei den Weltreiterspielen 2002 in Jerez am Start. Mit
Gold für das Voltigierpferd Wanderer und Silber für das Fahrpferd Espry kamen
sie zurück. "Meine Mannschafts-Silbermedaille habe ich zum Großteil Espry
zu verdanken. Sie ist mein bestes Pferd im Gespann und ist in allen drei
Teilprüfungen vorne rechts gegangen," sagte der amerikanische
Viererzug-Fahrer Tucker Johnson nach seinem Erfolg. Die 17jährige Hessenstute
mit der großen Ausstrahlung und Zuverlässigkeit verhalf ihm jedoch nicht nur
zum Mannschafts-Vizeweltmeistertitel sondern auch zu Platz vier in der
Einzelwertung. Seit 1997 fährt der fünffache US-Meister der
Vierspänner-Fahrer die Hessenstute bei allen wichtigen Wettkämpfen als rechtes
Vorderpferd in seinem Gespann. Bei der WM 1998 wurde er Fünfter, 2000 in
Wolfsburg Siebter der Einzelwertung. Im CAIO Aachen 2002, wo er die erste
Teilprüfung, die Dressur gewann, rangierte er in der Gesamtwertung an sechster
Stelle.
Willi Meides (Altenstadt), der Espry aus seiner Lukull-Reichsfürst-Stute
Harmonie in der Anpaarung mit dem Dillenburger Landbeschäler Einsatz gezogen
hatte, schwebte ursprünglich eine Dressurkarriere für seine schicke
dunkelbraune Stute vor. Als Fohlen und junge Stute war Espry bereits hoch
prämiert worden. Auf der Elite-Auktion des Verbandes Hessischer Pferdezüchter
wurde sie an ein Ehepaar in den Odenwald verkauft, das die immer arbeitswillige
und nervenstarke Stute zum Freizeit-Fahrpferd ausbildete. Schließlich wurde
Espry an Michael Freund verkauft, der 1997 einige Erfolge mit ihr erzielte,
bevor Tucker Johnson sie am Ende des Saison erwarb.
Oktober: Chiemsee
Pferde aus hessischer Zucht stehen im Stall Simons-de Ridder hoch im Kurs.
Neben dem fünfjährigen Süddeutschen Reitpferdechampion der Hengste Ricardo
und dessen ein Jahr jüngeren ebenfalls gekörten Vollbruder trägt auch
Alexandra Simons-de Ridders zehnjähriges Grand-Prix-Nachwuchspferd Chiemsee
einen Hessenbrand.
Bereits mit seinem Vorbesitzer und Ausbilder Friedl Roschmann, der Chiemsee
vierjährig von seinem Züchter Heinz Grede (Frankenberg) erworben hatte, war
der langlinige, großrahmige Dunkelbraune hoch plaziert und siegreich in S-und
M-Dressuren. Seit Dezember 2001 befindet sich Chiemsse im Besitz von Alexandra
Simons-de Ridder und ihrem Mann Antonie (Ton) de Ridder, die in Aachen einen
Ausbildungsstall betreiben, und konnte sich mit Ton de Ridder und der Bereiterin
Alexandra Mumm mehrere Plazierungen und einen Sieg in Prix St.
Georges-Prüfungen sichern. Für Alexandra Simons-de Ridder war es Liebe auf dem
ersten Blick, "Chiemsee besitzt drei hervorragende Grundgangarten und ist
das liebste Pferd, das wir bisher im Stall hatten." Ursprünglich sollte
Chiemsee schon 2003 im Grand Prix-Sport eingesetzt werden, "Er passagiert
schon sehr sicher, auch die Piaffen sind sehr schön und er springt die
Einerwechsel sehr gut." Nachdem die Reiterin allerdings im Herbst mit
Rückenproblemen kämpfen mußte, könnte sich der erste Grand-Prix-Einsatz des
Hessenwallachs etwas verzögern und er statt dessen mit der erfolgreichen
Juniorenreiterin Marion Engelen an den Start gehen, unter deren Sattel der
Ricardo im Jahr 2002 das Süddeutsche Reitpferdechampionat gewonnen hatte.
Chiemsee stammt aus einer äußerst erfolgreichen Anpaarung des Holsteiner
Hengstes Caruso (Cor de la Bryère – Marlon xx) mit Heinz Gredes Ramine (v.
Ramiro's Son I), aus der insgesamt sieben in Zucht und Sport erfolgreiche
Vollgeschwister hervorgingen.
September: Reggiani
Rubinstein I als Vater zu haben, ist wie ein Gütesiegel für ein
Dressurpferd - man denke nur an Lisa Wilcox' Relevant oder Ann Kathrin
Linsenhoffs Renoir-Unicef - und so hat Alexandra Freimuth für 2003 die erste
richtige Grand Prix-Saison mit dem elfjährigen Reggiani ins Auge gefaßt. Einen
ersten Test gab es bereits im Juli 2002 im luxemburgischen Strassen, wo das Paar
vom Dressurstall Waldfried sogleich Neunter in der Grand Prix Kür wurde.
Der elegante Fuchswallach mit der raumgreifenden, schwungvollen Gangmechanik war
zu Beginn des Jahres 2002 unter den Sattel seiner heutigen Ausbilderin gekommen.
Eigentlich zum Verkauf, aber da Alexandra Freimuth so gut mit dem sensiblen
Hessenwallach zurechtkam, entschied seine Besitzerin Kyra Geist (Bad Hersfeld),
der Ausbildungsleiterin des Dressurstalls Waldfried Reggiani als Turnierpferd
zur Verfügung zu stellen. Die Erfolge des neuen Paares sprechen für sich:
Anfang Mai konnte es bereits Platz zwei in einer M-Dressur belegen,. Ende Mai
und Anfang Juni folgten die ersten S- und Prix St. Georges-Plazierungen und Ende
Juni in Kleinheubach neben zwei zweiten Plätzen der erste S-Sieg und dann im
Juli im luxemburgischen Strassen die erste Grand-Prix-Plazierung. Im August in
Schöneck konnten Reggiani und Alexandra Freimuth einen Prix St. Georges
gewinnen, wurden in der Inter I-Kür Zweite und zuvor in einer S-Dressur
Sechste. Das erste gemeinsame Jahr schlossen sie mit einem fünften Platz im
Pro-Rhein-Main Festhallen Championat Finale beim internationalen Frankfurter
Reitturnier im Dezember erfolgreich ab.
Alexandra Freimuth ist von ihrem neuen Crack im Stall begeistert, "Er ist
ein sensibles Pferd, ganz im modernen Sportpferdetyp stehend mit Kaliber und
Adel ausgestattet. Reggiani besitzt hervorragende Grundgangarten, besonders der
Schritt ist überragend." Gezogen wurde Regiani von Ewald Hau (Dipperz)
1992 aus seiner von dem Dillenburger Landbeschäler Calderon abstammenden,
zweifachen Elite-Stutenschau-Gesamtsiegerin Calderona.
August: Siciliano
Bereits in der dritten Generation ist der achtjährige, gekörte,
Hessenhengst Siciliano im internationalen Dressursport erfolgreich. Sein wie er
selbst von Sarah Garayhi ausgebildeter und auf Turnieren vorgestellter Vater
Scarlatti sammelt Erfolge im internationalen Grand Prix-Viereck und sein
Großvater Silvano ist unter Ellen Bontje siebenfacher Silbermedaillengewinner
bei Olympischen Spielen, Europa- und Weltmeisterschaften.
Der harmonisch linierte, mit ebenso raumgreifenden und schwungvollen
Grundgangarten wie sein Vater Scarlatti ausgestattete Siciliano konnte bereits
im Februar 2002 beim internationalen Turnier in der Holstenhalle von Neumünster
Zweiter im Prix St. Georges werden und in der Intermediaire I bzw. der Inter
I-Kür Platz fünf bzw. sechs belegen. Seinen ersten Sieg in einem Prix St.
Georges sicherte sich der wie sein Vater Scarlatti von Karl Willer
(Schwalmstadt) gezogene Siciliano beim Turnier in Lübeck, wo er zudem Dritte in
einem weiteren Prix St. Georges und Zweiter in der Intermediaire I wurde. Beim
CDIO im polnischen Warschau, wo Sarah Garayhi mit Scarlatti und der deutschen
Equipe den Nationen-Preis gewann, stellte sie Siciliano in der Kleinen
Internationalen Tour erfolgreich vor, wurde im Prix St. Georges Zweite und in
der Intermediaire I und der Inter I-Kür jeweils Vierte. Weitere Plazierungen
kamen beim Turnier in Bad Segeberg hinzu und die Freilandsaison schloß mit
einem dritten Platz in der Inter I beim CDI Rotterdam (NED) ab. Beim CDI-W
Berlin im November plazierte sich Siciliano in der Prix St. Georges an sechster
und in der Inter I an vierter Stelle. Seinen nächsten Auftritt wird er im
Januar in Münster haben.
Der Sieger der hessischen Hengstkörung von 1997, der mütterlicherseits von
Freigraf stammt, war bereits als Fohlen von Scarlatti-Besitzer Dietrich Poburski
gekauft worden. Dreijährig übernahm ihn Sarah Garayhi. Die Hamburger
Grundschullehrerin sieht vom Charakter her einige Unterschiede zwischen dem
sensibleren Vater und seinem Sohn. "Siciliano ist im Umgang sehr
selbstbewußt und frech, ein richtiger Draufgänger. Sobald er geritten wird,
ist er allerdings sehr auf die Arbeit konzentriert und sehr arbeitswillig,"
beschreibt seine Reiterin den Schimmelhengst, "Er geht schon jetzt sehr
schöne Piaffen, Passagen und Einer-Wechsel."
Juli: Fantast S
Der 13jährige Wallach von Frisbee – Furioso's Sohn aus der Zucht von Hans
und Helga Schluckebier (Korbach) ist das in den vergangenen Jahren am meisten
mit Medaillen dekorierte Dressurpferd aus hessischer Zucht und zudem mit seiner
charmanten Reiterin Nathalie zu Sayn-Wittgenstein eines der prominentesten
Sympathieträger für die Pferde aus Hessen. Im Jahr 2001 konnten die dänische
Prinzessin und der braune Hessenwallach bei der Dressur-EM die
Mannschafts-Bronzemedaille gewinnen und im Jahr 2002 wurden sie Dänische
Meister. Im Jahr 2001 waren sie zudem Achte im Worldcup-Finale geworden und
Dritte in der nationalen Meisterschaft. Schon bei den Olympischen Spielen 2000
in Sydney war der imposante, langlinige Wallach, dessen Stärken u.a. in der
Passage, den Trabverstärkungen und den fliegenden Galoppwechseln und
Galoppirouetten liegen, bereits gemeinsam mit der dänischen Prinzessin das
Reservepaar der viertplazierten dänischen Mannschaft gewesen.
Das Turnierjahr 2002 brachte zahlreiche vordere Plazierungen in internationalen
Dressurprüfungen wie in 's-Hertogenbosch (NED), Wiesbaden, Nörten-Hardenberg
und Lingen. Bei den Weltreiterspielen in Jerez verpaßten Nathalie zu
Sayn-Wittgenstein und Fantast S, die von Klaus Balkenhol trainiert werden, mit
einem sehr guten Grand-Prix-Ritt als 26. von 65 Startern nur um einen Platz den
Einzug in den GP Special und wurden mit der dänischen Mannschaft Vierte.
Juni: Aristoteles
Mit Platz drei in der M/A-Dressur beim Turnier in Fulda im Oktober fand das
Jahr 2002 für Christina Veldung und ihren heute 17jährigen Aristoteles noch
einen versöhnlichen Abschluß und läßt die 22jährige Industriekauffrau
hoffnungsvoll in das Jahr 2003 blicken, "Ich hatte mir für 2002 soviel
vorgenommen, doch dann verletzte sich Aristoteles im April und es dauerte sehr
lange bis die Verletzung ausgeheilt war und somit habe ich praktisch die ganze
Turniersaison verloren. Aber er ist total kernig und frisch und ich habe ein
gutes Gefühl für dieses Jahr."
Christina Veldung und Aristoteles sind das beste Beispiel, wie man als
Jugendliche mit einem Hessenpferd von der A/L- bis zur S-Dressur gemeinsam
wachsen kann. Christina, die auf dem Götzenhof in Petersberg bei Fulda zu Hause
ist, hatte den Vollbruder des HLP-Siegers von 1991 in Adelheidsdorf, dem bereits
verstorbenen Dillenburger Landbeschäler Anis, neunjährig erworben. Damals
befand sich der Hessenwallach, der ursprünglich als Hengst von Karl Willer
aufgezogen und gekört worden war, auf L/M-Niveau. Vor vier Jahren ging das von
Jens Kühl (Wartenberg-Angersbach) trainierte Paar seine erste S-Dressur. Zum
bisher größten Erfolg sollte im Jahr 2000 der Abstecher ins
schleswig-holsteinische Preetz werden, wo sie vor der heimischen Konkurrezn die
S-Dressur gewannen. Auch im Jahr 2001 konnten Christina Veldung und Aristoteles
mehrfach Erfolge in M/A- und S-Dressuren verbuchen und verpaßten bei den Jungen
Reitern nur knapp eine Medaille bei den hessischen Meisterschaften. Für
Christina Veldung war es Liebe auf dem ersten Blick gewesen, "Ich wollte
damals vom Pony aufs Großpferd umsteigen. Wir hatten schon rund dreißig Pferde
ausprobiert, bis wir zu Aristoteles kamen. Ich wußte sofort, er ist es. Er
hatte soviel Ausstrahlung."
Aristoteles' 1970 geborene Mutter Fortuna (v. Adlerhorst) brachte 16 Fohlen, bis
sich im hohen Alter von 31 Jahren im Juni 2001 ihr Leben vollendete. Jakob
Schwarzentraub (gst.1987) und seine Frau Ursula (Biebertal) hatten Fortuna
viermal mit dem Vollblüter Augustinus xx erfolgreich angepaart.
Mai: Gyllenbeerg Stan
Mit Gyllenberg Stan sorgt ein Hessenpferd unter Sebastian Numminen für Finnland für Erfolge im internationalen Springsport. So wurde das Paar im Oktober 2001 13. im Worldcup-Springen von Helsinki, im September 2001 beim CSI im Berliner Olympiastadion Dritter im Derby, einem Drei-Sterne-S, und plazierte sich 2002 bei Turnieren wie in Verden, Borken, CSI München-Riem, CSI Spangenberg und Wingst-Dobrock. Bevor Sebastian Numminen im März 2001 Stan übernahm, hatte Ingo Rüsen den elfjährigen Hessenwallach unter dem Namen Le Petit Cherrie in den Sport gebracht und Erfolge bis zur Kl. S*** gesammelt.
Gezogen hatte der 1996 verstorbene Josef Roth, dessen Pferdezucht von seiner Tochter Marianne Roth (Limburg) weitergeführt wird, Stan aus seiner Imperial-Stute Ilka. Aus der Anpaarung von Ilka mit dem im Springsport selbst hocherfolgreichen Landlord-Sohn Lone Star I sind insgesamt fünf Vollgeschwister hervorgegangen. Aufgezogen wurde das Ia-prämierte Fohlen von Lone Star-Besitzer Richard Hirschhäuser. Später wechselte der Hessenwallach in den Besitz von Angelique Rüsen. Durch Markus und Meredith Beerbaum wurde Sebastian Numminen auf Stan aufmerksam und das Grankulla Ridcenter in finnischen Esbo erwarb den Hessenwallach für ihn im Frühjahr 2001. Der 26jährige Springreiter ist von Stan ganz begeistert, "Er ist sehr vorsichtig, besitzt ein unglaubliches Vermögen und sehr viel Mut. Er ist sehr leichtrittig und hat anscheinend eine sehr gute dressurmäßige Grundausbildung erhalten."
April: Gento
Fast in jeder Springprüfung, in der Gento antritt, kommt er mit einer Schleife heraus. Zu seinen bisher größten Erfolgen zählt der Gewinn des Großen Preises (S***) beim CSI Bologna mit Armin Himmelreich im Februar 2001. Als die Familie Himmelreich aus Hadamar - Niederzeuzheim den von Dietmar Müller (Mücke) aus seiner Fantastica (v. Furioso II) mit dem hessischen Landbeschäler Golem (v. Goldstern) gezogenen Wallach im Februar 2000 siebenjährig erwarb, hatte er noch nie einen Parcours gesprungen oder ein Turnier besucht. Drei Jahre zuvor war Gento über die Hessenauktion gegangen und hatte zwischenzeitlich eine gute Basisdressurausbildung erhalten. Armin Himmelreich war sofort von den Qualitäten Gentos begeistert, "Er besitzt eine außergewöhnliche Leistungsbereitschaft, unheimlichen Ehrgeiz und Mut, zudem ein schier unbegrenztes Sprungvermögen und große Vorsicht."
Bereits in den ersten beiden M-Springen waren Armin Himmelreich und Gento plaziert und seitdem reihen sich die Erfolge wie auf einer Perlenkette aneinander. Für das Jahr 2001 weist die (unvollständige) FN-Statistik 32 Erfolge von der Kl. M bis zu Kl. S***, darunter drei M/A- und fünf S-Siege bis zum S*** und Plazierungen bei internationalen Spitzen-Turnieren wie Wiesbaden oder Aach auf. Ähnlich sieht die Bilanz für das Jahr 2002 aus. Genauso erfolgreich wie zuvor mit Armin Himmelreich ist Gento nun unter dessen Lebensgefährtin Luisa Gröpper. Im Hessen-Cup-Finale (S***) wurde das Paar Sechster, bei der DM Zwölfter. Bei der Italien-Tour im Oktober und November 2002 gewannen Gento und Luisa Gröpper den Kleinen Großen Preis beim CSI Cervia und wurden Sechste in einem Springen der Großen Tour. Beim CSI Bologna erzielten sie einen achten Platz in der Großen Tour und wurden Vierte im Kleinen Großen Preis. Beim CSI None siegten sie in einem Springen der Mittleren Tour, waren Fünfte im Kleinen Großen Preis und erzielten einen weiteren sechsten Platz in einem Springen der Mittleren Tour. Beim CSI Gorla Minore hatten sie fehlerfreie aber langsame Ritte und erzielten zwei hintere Plazierungen. Ende Januar, Anfang Februar steht die nächste Italien-Tour auf dem Programm, die u.a. die CSIs in Bologna und San Patrignano einschließt.
März: Renzo
Gezogen wurde Renzo von Andreas Hocke (Korbach) von dem Dillenburger Landbeschäler Rebel Z III aus seiner selbst bis M/B-Springen plazierten Angriff-Stute Arlette. Von seinem Züchter wurde Renzo erfolgreich in Spring-, Reitpferde- und Eignungsprüfungen vorgestellt. Der Startpunkt seiner internationalen Karriere kam für Renzo im Juni 1999, als er sechsjährig an das Gestüt Wäldershausen verkauft wurde und so Lars Nieberg, " Vom Typ, wie er sprang, die Vorsicht, das Vermögen. Es paßte alles. Ich selbst habe so viele andere Pferde zu reiten, so suchten wir vor allem nach einem Pferd für Kai Schäfer und er ist mit ihm sehr gut zurechtgekommen." Gelegentlich stellte aber auch Lars Nieberg den Hessenwallach auf Turnieren vor und konnte sich ebenfalls mit ihm plazieren. Kai Schäfer und Renzo hatten im Jahr 2001 eine äußerst erfolgreiche Saison und verpaßten mit Platz elf nur ganz knapp den Einzug unter die Top Ten der hessischen Springpferde. So konnte sich das Paar einschließlich S***-Prüfungen international plazieren und in M/A- und S**-Prüfungen siegen. Auch beim Frankfurter Festhallen-Reitturnier im Dezember 2001 und beim Januar-Turnier in Münster 2002 sammelte das Paar Schleifen, so daß Jan Tops auf den Hessenwallach aufmerksam wurde und ihn erwarb. Mit Rolf-Göran Bengtsson bot Renzo bei den CSI-Ws in Bordeaux und Paris im Februar/März 2002 ein gutes Bild und fand schnell einen erneuten Käufer.
Februar: Luciano FHP
Irgendwie steckte im Jahr 2002 für Luciano FHP der Wurm drinnen. Zwei Schlüsselbeinbrüche seiner Reiter (jeweils mit anderen Pferden) und eine sechswöchige Sperre des Hessenwallachs, weil sein Impfpaß als Fohlen nicht den Turniervorschriften gemäß ausgefüllt worden war, vermasselten das Turnierjahr 2202 völlig. Dabei hatte es erst danach ausgesehen, daß sich der im vergangenen Jahr achtjährige Hessenwallach mit Daniel Rohmann zu einem vielversprechenden jungen Paar entwickeln würden. Der vermögende Hessenwallach war von Karl-Wilhelm Michel (Edertal) von Landadel aus seiner im Springsport selbst in M/A-Prüfungen plazierten Pilot-Tochter Piologia gezogen und 1997 Dreijährig von seinem heutigen Besitzer Ralf Robert Hundt erworben worden. Ursprünglich für sich selbst, doch als er feststellte, wie talentiert der braune Hessenwallach ist, beschloß er, ihn sportlich fördern zu lassen. Mit Hendrik Lochthowe (Dorsten) war Luciano FHP vierjährig das erfolgreichste, Hessenpferd in der Sparte Eignungsprüfungen und fünf- und sechsjährig jeweils unter den Top Ten in der Liste der Springpferdeprüfungen zu finden. Im Jahr 2001 erzielte Luciano FHP mit Daniel Rohmann seine ersten S-Plazierungen. Als Daniel Rohmann durch einen Schlüsselbein im Frühjahr 2002 länger außer Gefecht war, trennten sich die Wege von ihm und Ralf Robert Hundt. Schließlich kam Luciano FHP durch Vermittlung von Eva Bitter in den Stall des international renommierten Springreiters Thomas Schepers, der sich mit dem Landadel-Sohn beim Turnier der Sieger in Münster im August und in Neheim-Hüsten im September gleich plazieren konnte. Dann kam jedoch die Sperre Lucianos durch das CSI in Düsseldorf. Kaum war sie zu Ende, brach sich Thomas Schepers das Schlüsselbein. Der erste Turnierstart 2002 soll für Pferd und Reiter beim CSI-W Leipzig Ende Januar sein..
Januar: Roxana
Die Karriere der zehnjährigen Hessenstute Roxana hat 2002 eine steile Kurve nach oben in den internationalen Springsport genommen. In der Hochburg der Springpferdezucht in Schleswig-Holstein ist die Hessenstute mit Hans-Jörn Ottens aus Loxstedt Landesmeister bei den Senioren geworden, hat mit ihrem neuen Reiter im internationalen Sport ihre ersten Erfolge gesammelt und wurde im Großen Preis von Affalterbach Dritte.
Die von Karl-Ernst Büddefeld (Diemelsee) mit dem hessischen Landbeschäler Rodgau aus seiner Lukull-Stute gezogene Roxana war 1998 vierjährig über die Hessische Elite-Auktion in Alsfeld an Peter Gutberlet verkauft worden, der schon damals von ihrem Sprungvermögen, ihrer Elastizität und Leistungsbereitschaft begeistert war. Siebenjährig konnte Roxanna im Juli 2001 in Fitzlar mit Peter Gutberlet ihr allererstes S-Springne, bei dem sie am Start war, sogleich gewinnen und ging seitdem äußerst beständig in der schweren Klasse. So stach ihr Talent auch Werner Vahle ins Auge, der ihren Werdegang schon seit der Auktion in Alsfeld verfolgte. Durch seine Vermittlung kam Roxana an Pfingsten 2002 in den Besitz von Peter Zielke (Kremperheide), dessen Pferde von Hans-Jörn Ottens trainiert und auf nationalen und internationalen Turnieren vorgestellt werden. Mitte Oktober beim Turnier im westfälischen Salzkotten gewann das Paar die Qualifikation zum Großen Preis und sicherte sich dort Platz zwei. Beim international hervorragend besetzten Großen Pries Ende Oktober in Affalterbach mußte Hans-Jörn Ottens nur Otto Becker und den brasilianischen Pessoa-Schüler Bernardo Alves im 16köpfigen Stechen den Vortritt lassen. Ottens und Roxana waren zuvor bereits als Sieger aus der zweiten Qualifikation hervorgegangen.
Birgit Popp
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