Wie durchschlagend Silvano seine
Dressurpferde-Qualitäten vererbt, beweist nicht nur Scarlatti sondern
ebenso der für die Schweiz unter Birgit Wientzek-Pläge an den Start
gehende, zehnjährige, hessische Fuchshengst Sappalot. Als Reservepaar
für die Schweizer WM-Mannschaft waren die beiden auch bei den WEG 2002
nach Jerez gereist. Ohne eine Verletzungspause von Sappalot im Sommer, die
ihnen den Start bei den Schweizer Meisterschaften kostete, wäre das Paar
mit Sicherheit in Jerez an den Start gegangen. Nächstes Ziel ist nun die
Qualifikation fürs Worldcup-Finale und für die Dressur-EM 2003.
Die Chancen hierfür stehen sehr gut. Beim ersten
Worldcup-Start in dieser Saison in Düsseldorf belegten Birgit
Wientzek-Pläge und Sappalot Platz zehn (68,16) im Grand Prix und Platz
zwölf (69,07) in der Grand Prix Kür zur Musik. "Es war das erste
Mal, daß wir diese Kür international geritten haben. Eine Woche zuvor
bei ihrer Premiere haben wir eine nationale Prüfung mit den besten
Schweizer Paaren gewonnen. Ich bin ganz begeistert von der Kür,
"schwärmt die Reiterin, "Zu der Musik von Lord of the Dance
fängt Sappalot richtig an, im Takt zu tanzen. Da er ja erst zehn ist, ist
der Schwierigkeitsgrad seiner Kür allerdings noch nicht ganz so
hoch." Daß es in Düsseldorf nicht eine bessere Plazierung in der
Kür wurde, hatte jedoch einen anderen Grund, "Vor ihm und nach ihm
gingen jeweils Stuten, da hat er sich ziemlich aufgeregt, auch, wenn man
ihm das gar nicht so ansieht." Mitte November beim Dressur-
Worldcup-Turnier in Berlin fiel die Bilanz noch erfreulicher aus: Platz
sieben in der Worldcup- Kür mit 70,69 Prozent und zuvor Platz zehn im
Grand Prix.
Birgit Wientzek-Pläge reitet Sappalot nun schon fast so
lange, wie sie ihren Mann Christian Pläge kennt und dies sind schon fünf
Jahre. Vor zwei Jahren war die Schullehrerin, die sich mittlerweile
gemeinsam mit Christian Pläge in Rüti bei Büren ganz auf die
Dressurausbildung von Reitern und Pferden konzentriert, mit Sappalot auf
nationaler Ebne die ersten Grand Prix-Prüfungen geritten. 2001 in seiner
ersten internationalen Saison konnte sie sich in Heilbronn, Saumur (FRA)
und Poznan (POL)bereits plazieren. Dieses Jahr kamen international
Plazierungen beim CDI-W in San Patrignano (ITA) und bei den CDIs in
München, Stadl Paura (AUT) und Lingen z.T. auf vorderen Plätzen hinzu
plus weitere Erfolge auf nationaler Ebene.
Gezogen wurde Sappalot von Horst Hofmann (Bad Nauheim)
aus seiner Elite- und Staatsprämienstute Riquetta (Romadour II - Lotse -
Thor), die mit ihrer Mutter, der zweifachen Elitestutenschausiegerin Laika,
und ihrer Vollschwester Romanze zweimal die Siegerfamilie auf der
hessischen Elitestutenschau stellte. Die 19jährige Riquetta hat neben
einer ein Jahr älteren Vollschwester Sappalots, der Staatsprämienstute
Sweet Heart, noch weitere erfolgreiche Turnier- und Zuchtpferde gebracht.
Auf der ersten Fohlenauktion 1992 in Alsfeld wurde
Sappalot mit 17.000 Mark Zuschlagspreis das teuerste Fohlen. Damals wurde
das trittgewaltige, schicke Hengstfohlen von Renate Karabey (Bad Homburg)
ersteigert, in deren Besitz sich Sappalot auch heute noch befindet. Nach
seiner Körung 1994 in Alsfeld kam er zur reiterlichen Ausbildung in die
Hände von Christian Pläge, der ihn bis zum Grand-Prix-Sport erfolgreich
aufbaute. Dreijährig wurde Sappalot Hessenchampion der Reitpferde, im
selben Jahr als sein Halbbruder Scarlatti den Titel bei den Vierjährigen
gewann. Seine HLP absolvierte Sappalot 1995 in Medingen mit einem
herausragenden Dressurindex von 131,68 Punkten (3./38) und wurde Siebter
im Gesamtergebnis.