Im Viererzug zur WM-Silbermedaille
"Meine Mannschafts-Silbermedaille habe ich zu einem
großen Teil Espry zu verdanken. Sie ist mein bestes Pferd im Gespann und
ist in allen drei Teilprüfungen vorne rechts gegangen," sagte der
amerikanische Viererzug-Fahrer Tucker Johnson bei den Weltmeisterschaften
der Viererzug-Fahrer im Rahmen der WEG 2002 im spanischen Jerez de la
Frontera. Die 16jährige Hessenstute mit der großen Ausstrahlung und
Zuverlässigkeit verhalf ihm jedoch nicht nur zum
Mannschafts-Vizeweltmeistertitel sondern auch zu Platz vier in der
Einzelwertung. Seit 1997 fährt der fünffache US-Meister der
Vierspänner-Fahrer die Hessenstute bei allen wichtigen Wettkämpfen als
rechtes Vorderpferd in seinem Gespann. Bei den Weltmeisterschaften 1998
wurde er Fünfter, 2000 in Wolfsburg Siebter der Einzelwertung. Im CAIO
Aachen 2002, wo er die erste Teilprüfung, die Dressur gewann, rangierte
er in der Gesamtwertung an sechster Stelle.
Der renommierte hessische Pferdezüchter Willi Meides
(Altenstadt), der Espry aus seiner Lukull-Reichsfürst-Stute Harmonie in
der Anpaarung mit dem Dillenburger Landbeschäler Einsatz gezogen hatte,
schwebte ursprünglich eine Dressurkarriere für seine vierjährige,
dunkelbraune Stute vor. Als Fohlen und junge Stute war Espry, die durch
Schönheit, Ausstrahlung und Bewegungen glänzt, bereits hoch prämiert
worden. Auf der Elite-Auktion des Verbandes Hessischer Pferdezüchter
damals noch in Darmstadt-Kranichstein wurde sie an ein Ehepaar in den
Odenwald verkauft. Kurze Zeit später riefen die neuen Besitzer beim
Züchter ihres Pferdes an und schwärmten, wie gut die ausgeglichene,
nervenstarke, immer arbeitswillige und unerschrockene Stute in der Kutsche
gehen würde. Dies fiel auch Michael Freund auf, doch es sollten Jahre
vergehen, bis der mehrfache Weltmeister der Viererzugfahrer Espry ihren
Besitzern abkaufen konnte. Der Neu-Isenburger war es dann auch der Espry
in den internationalen Vierspänner-Sport brachte. 1997 erzielte er
zahlreiche Erfolge mit der Hessenstute, die gelegentlich auch von seinem
Bruder Fred gefahren wurde. Tucker Johnson, der zeitweise mit Michael
Freund trainiert, versah sich in Espry. 1997 beim Turnier in
Donaueschingen wurden sich die Freunds und der Amerikaner handelseinig und
Espry, die mehrfach bereits unter den Top Ten der hessischen Fahrpferde in
vorderer Position zu finden war, ging in seinen Besitz über. Da die FN
mit der Registrierung von Erfolgen im Ausland sehr nachlässig ist, werden
nicht alle Plazierungen und Siege von Espry notiert und finden sich im
Jahrbuch Sport bzw. Zucht wieder, doch die Silbermedaille überscheint
alle zuvor erzielten Erfolge nun ohnehin.