Hessische Reitpferde-Hengstkörung
Siegerhengst Luxander (Photo: K.-H. Frieler)
Luxus stellt den Siegerhengst - Holsteinisches Blut dominiert
Nach strenger Vorselektion wurden 17 Hengste zur Hessischen Reitpferd-Hengstkörung
vorgestellt, neun von ihnen erhielten das Urteil gekört. Vier der gekörten Hengste
dürfen in Zukunft auf Grund ihrer hohen Benotung den Titel 'Prämienhengst' für sich
beanspruchen. Leichtfüßig, mit raumgreifenden Bewegungen schwebte der Siegerhengst
Luxander, ein zweieinhalbjähriger Sohn des Hengstes Luxus durch die Bahn. Der von Fritz
Schultze (Twistetal) gezogene, braune Hengst führt auch mütterlicherseits Spitzenblut,
das wie Luxus ebenfalls auf den Vollblüter Ladykiller xx zurückgeht. Seine von Leander
abstammende Mutter Leantila brachte erfolgreiche Sport- und Auktionspferde und ist die
Mutter des Siegers der Alsfelder Dressurpferdeprüfung Lorio. Der Siegerhengst überzeugte
jedoch nicht nur durch seine hohe dressurmäßige Veranlagung sondern ebenso durch seine
hervorragende Manier beim Freispringen.
Reservesiegerhengst Le Garcon (Photo: K.-H. Frieler)
Reservesiegerhengst wurde mit Le Garcon ein weiterer Enkel des Landgraf I. Dieses Mal
war jedoch der Vater nicht Luxus, sondern der Körungssieger des Holsteiner Verbandes von
1989, Latouro N, der zu einem der bedeutendsten Springpferdevererber herangereift ist. Le
Garcon wurde von Rainer Drommershausen (Münchholzhausen) aus der Cassandra gezogen, die
mit Capitano und Lotse sowohl bestes Holsteiner als auch Hannoveraner Blut in ihrer
Abstammung führt. Der kompakte Schimmelhengst überzeugte durch seinen harmonischen
Bewegungsablauf und durch sein Sprungtalent. Mit viel Vermögen und Geschick beim
Freispringen präsentierte sich auch ein zweieinhalbjährige Lone Star-Sohn aus der Zucht
von Werner Best (Hünstetten-Schwalbach). Die Abstammungstafel des großrahmigen
Schwarzbraunen aus dem Besitz von Helge Deußer liest sich ähnlich wie die der beiden
zuvor genannten Junghengste. Sein mit Helge Deußer im Springsport erfolgreiche Vater Lone
Star ist ein Landgraf I-Enkel. Mütterlicherseits führt der Junghengst Hannoveraner
Qualitätsblut mit Grannus und Duft II.
Mit 250.000 Mark Auktionsspitze: Prämienhengst Lucky Dream (Photo: K.-H.
Frieler)
Das Ergebnis der Hengstkörung in Alsfeld wurde zum erneuten Triumph des Gestüts
Tannenhof. Das Gestüt in Heidenroth im Taunus stellte mit Luxus nicht nur den Vater des
Körungssiegers sondern mit dem zweieinhalbjährigen, holsteinisch gebrannten
Schimmelhengst Lucky Dream von Lucky Lionell einen Zukunftshengst, der von seiner
Ausstrahlung, seinen Bewegungen und seinem Sprungvermögen aufmerken ließ. Höchte Höhen
nahm der ausdrucksvolle Hengst beim Freispringen mit größter Leichtigkeit und
Gelassenheit. Auch in seiner Abstammungstafel fällt väterlicher- und mütterlicherseits
wieder der Vollblüter Ladykiller xx auf.
Hessenpferde-Turnier in Alsfeld anläßlich der Auktion und Körung
Im Rahmen des Auktions- und Körungswochenendes stellten sich in der Hessenhalle auch
die hessischen Youngsters in einer Dressur- und einer Springpferdeprüfung der Kl. L vor.
Auch in der Dressurpferdeprüfung stellte Luxus den Sieger. Der sechsjährige, braune
Wallach Lorio unter dem Sattel von Julia Göbel (Korbach) siegte mit der Wertnote 7,5. Auf
Platz zwei (7,2) und drei (7,0) folgten der fünfjährige Glorieux-Nachkomme George
Gershwin vorgestellt von Stefan Kiesewetter (Warendorf) und der fünfjährige, braune
Mohr-Nachkomme Molimari vorgestellt von Gabriele Tilp (Nieder-Weidbach.
Bei den Springpferden hieß die überragend springende Siegerin Coco Cabana L unter
Markus Wenz (Niederzeuzheim). Die fünfjährige Braunschimmelstute von Caletto I aus einer
Capitano-Mutter gezogen glänzte mit einer äußerst ergiebigen Galoppade und größter
Sicherheit am Sprung. Die mit beeindruckender Technik springende Goldcoin und Helge
Deußer (Niderzeuzheim) kamen nur knapp geschlagen auf Platz zwei (8,2). Noch mangelde es
der sechsjährigen Schimmelstute von Goldpilz zwischen den Hindernissen etwas an
Durchlässigkeit, um eine noch höhere Note zu erhalten. Dritter wurde die mit großer
Gelassenheit und Rhythmusgefühl gehende Louisa. Die sechsjährige Tochter des Latouro N,
die von Roland Ihrig (Waldmichelbach) vorgestellt wurde, erhielt die Wertnote 8,0.