47. Hessische Elite-Auktion und Körung
Die diesjährige Elite-Auktion und Hengstkörung wurde zur gelungenen Premiere. Die
Entscheidung der Verbandsleitung, die Veranstaltung in der großen Halle des
Pferdezentrums Alsfeld statt in der angrenzenden Hessenhalle zu organisieren, wurde zum
großen Erfolg. Mit zwei zusätzlichen Tribünen an den beiden kurzen Seiten wurden auch
nur unwesentlich weniger Sitzplätze aufgeboten als zuvor. Die jetzige, schon seit
längerer Zeit ins Auge gefaßte Lösung ist nicht nur kostengünstiger, sondern brachte
auch eine dichtere Atmosphäre als in der ausladenderen Hessenhalle.
Der Siegerhengst 2001von Rodgau Ldb. - Matador
Zü.: Konrad Böth, Weimar-Niederwalgern
Wie in den beiden Vorjahren waren es die Hengste und Fohlen, die den Reitpferden die
Schau stahlen. Bei den Hengsten kam der prämierte
Reservesieger der Körung, der zweieinhalbjährige, dunkelbraune, sprunggewaltige,
ausdrucksstarke Leon M (Levantos I - Zamiro, Z.u.B.: ZG Mütze/Iwen, Frankenberg) für
120.000 Mark unter den Hammer von Auktionator Volker Raulf. Zweitteuerster Hengst wurde
ein typvoller, ganz als Sieger auftretender und mit großem Bewegungspotential
ausgestatteter Rodgau-Matador-Sohn. Der Siegerhengst der diesjährigen hessischen
Hengstkörung aus der Zucht und dem Besitz von Konrad Böth (Weimar-Niederwalgern) ging
für 90.000 Mark wie schon sein Vollbruder im Vorjahr in den Stall der Mannschafts -
Olympiasiegerin Alexandra Simons-de Ridder und soll dort auf seinen Einsatz im großen
Dressursport vorbereitet werden.
Reservesiegerhengst und Auktionsspitze Leon M
von Levantos I - Zamiro
Zü.: ZG Mütze/Iwen, Frankenberg
In der Fohlenauktion wurden 13 Fohlen zu
einem Durchschnittspreis von 10.962 Mark verkauft. Einen vielversprechenden Auftakt gab es
bereits mit dem ersten Fohlen. Day Dream, ein Hengstanwärter mit Eleganz und unbegrenzt
anmutenden Bewegungsmöglichkeiten aus der Zucht und dem Besitz von Christel und Helge
Deußer (Hünfelden-Kirdorf), erhielt den Zuschlagspreis von 21.000 Mark, damit sollte der
De Niro - Ex Libris - Sohn, ein Vollbruder des letztjährigen Spitzenfohlens,
zweitteuerstes Fohlen in diesem Jahr werden. Um 2.000 Mark übertraf ihn noch Cassini, der
mit dem HLP-Sieger Cockpit als Vater und dem bewährten Leistungsvererber Luxus als
Muttervater eine zukunftsorientierte Abstammung besitzt. Das mit großem Selbstvertrauen
und ausdrucksstarken, taktreinen Bewegungen auftretende Fohlen stammt aus der Zucht und
dem Besitz von F.J. Hollingshaus (Bad Camberg). Äußerst interessant und vielversprechend
erscheint auch die Abstammung des für 16.000 Mark von Reinhold Distel ersteigerten
Hengstfohlens Clear Round. Mit Cento, unter Otto Becker Mannschafts-Olympiasieger der
Springreiter, als Vater und Landadel als Muttervater aus der Zucht von Ralf Deußer
(Büttelborn) sollte der Name Clear Round zukunftsweisend für seine Karriere im
Springsport sein.
Das Spitzenfohlen Cassini v. Cockpit - Luxus
Zü.: F.J. Hollingshaus, Bad Camberg
Wie bei den Fohlen stellte auch bei den Reitpferden
mit dem Lucky Lionell-Sohn Lucky Hit ein Tannenhof-Beschäler das Spitzenergebnis. Der
dreijährige, hochelegante, sich mit enormen Bewegungspotential elastisch bewegende,
braune Wallach wurde von Christoph Schäfer (Hofbieber-Schwarzbach) aus der Pandorra (v.
Paquirri) gezogen und vom Gestüt Tannenhof zur Auktion gebracht. Für 36.000 Mark trat
Lucky Hit seine Reise in einen Dressurstall nach Kanada an, der anschließend auch das
Spitzenfohlen Cassini (v. Cockpit) erwarb.
Lucky Hit von Lucky Lionell - Paquirri
Zü.: Christoph Schäfer, Hofbieber-Schwarzbach
Auch in diesem Jahr standen die Dressurpferde eindeutig in der Käufergunst vorne. Für
29.000 Mark stellte der Dillenburger Landbeschäler Trend mit Tamara W, die von Udo und
Achim Wenderoth (Niddawitzhausen) aus der Pigalle (v. Pik Bube II) gezogen wurde, eine mit
ausgezeichneten Grundgangarten, hoch eleganten, leichtrittige, vierjährige, braune Stute,
die sich für große Aufgaben im Dressursport prädestiniert zeigt. Eröffnet wurde die
Elite-Auktion, die erstmals am Samstag abend stattfand, mit dem noblen Dressurmodell
Cheenook's Boy. Der über beste Grundgangarten und dynamischen Antritt verfügende,
vierjährige, braune Wallach wurde von der ZG Birkenbach und Dr. Hohmann (Künzell-Dirlos)
gezüchtet und vorgestellt. Für 25.000 Mark ging der Wallach an den hessischen
Dressurreiter Dr. Carsten Munk, der in diesem Jahr erstmals als Vertreter des Sportes in
der hessischen Körkommission fungierte.
Tamara W von Trend Lbd. - Pik Bube II
Zü.: U. u. A. Wenderoth, Niddawitzhausen
Mit 22.000 Mark ein Schnäppchen konnte der Käufer der fünfjährigen Romanze machen.
Die Tochter des viel zu früh verstorbenen Dillenburger Leistungsvererbers Rodgau, der in
diesem Jahr erneut den Siegerhengst der Körung stellte, kann bereits Siege in Dressur-
und Reitpferdeprüfungen vorweisen. Die von der ZG Zick (Fronhausen) aus der Zitadella (v.
Zamiro) gezogene, fünfjährige, dunkelbraune Stute überzeugt mit ihrer hohen Rittigkeit
und ihren großzügigen Bewegungen.
Cheenook's Boy v. Cheenook - Goldfinger
Zü.: ZG Birkenbach/Dr. Hohmann, Künzell-Dirlos
Bestbezahltes Springpferd war mit 19.000 Mark der bereits in Springpferde- und
Eignungsprüfungen erfolgreiche Rue Royal von der ZG Weiß (Wartenberg-Landenhausen) von
dem Dillenburger Landbeschäler Reverend aus der Elitestute Elfe (v. Exquisit) gezogen.
Jeweils 18.000 Merk erbrachten mit der vierjährigen Fuchsstute La Luna E und dem
sechsjährigen Lonely Star zwei Nachkommen des selbst im Springsport hocherfolgreichen
Privathengstes Lone Star.
Rue Royal v. Reverend - Exquisit
Zü.: ZG Weiß, Wartenberg-Landenhausen
Mit den bereits im Rahmen der Auktion erwähnten Siegerhengsten erlebte die hessische Hengstkörung zwei überzeugende Exemplare der
hessischen Pferdezucht an der Spitze. Neben dem Sieger- und dem Reservesiegerhengst wurde
der bereits dreijährige, schon leistungsgeprüfte Oldenburger Cederik (Corradino -
Landadel) als Prämienhengst des Verbandes Hessischer Pferdezüchter e.V. ausgezeichnet
und anschließend vom Hessischen Landgestüt Dillenburg erworben. Von den 24 zur Körung
gebrachten Hengsten wurden neun einschließlich eines Vertreters der Rasse Schwarzwälder
Kaltblut gekört. Alle vorgestellten Junghengste, auch die nicht gekörten, waren
hervorragend herausgebracht und von hoher Qualität, wie ihnen der hessische Zuchtleiter
Florian Solle konstatierte.