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Martha Mödl im Porträt

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Martha Mödl - mit 87 noch immer ein gefeierter Opernstar auf der Bühne

Im Herbst 1999 ist Martha Mödl an der Deutschen Oper am Rhein im Opernhaus Düsseldorf und am Nationaltheater Mannheim in 'Drei Schwestern', 'Anatevka' und 'Pique Dame' zu hören.

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Martha Mödl - ihre Autogramme sind noch immer sehr gefragt wie hier nach der Premiere von Pique Dame in Mannheim

Normalerweise verraten die Opernstars ihr Alter nur ungern. Bei Martha Mödl ist das anders. Sie nennt mit Stolz ihr Alter. 87 Jahre jung ist die gebürtige Nürnbergerin im März 1999 geworden und noch immer steht sie mit Bravour auf der Bühne. Zwar kokettiert sie immer etwas damit, 'man wisse ja nicht bei ihrem Alter, ob sie singen könne', aber niemand mag sich vorstellen, daß diese fidele und humorvolle Dame einmal unpäßlich sein könnte. Eigentlich hatte sie nach den gefeierten Pique-Dame-Vorstellungen 1992 an der Wiener Staatsoper ihren Abschied nehmen wollen, aber, wenn man gefragt wird, warum nicht noch einmal auf der Bühne stehen ? Gefragt wird sie noch immer und so sind es bereits noch viele Male geworden.

Im Nationaltheater Mannheim feierte die Sängerin am 23. Mai 1999 eine vielumjubelte Premiere als Gräfin in 'Pique Dame'. Im November wird sie erneut in der Titelpartie von Peter I. Tschaikowskys Oper um Liebe, Tod und Kartenspiel in der Inszenierung von David Mouchtar-Samorai in Mannheim auf der Bühne stehen. An der Deutschen Oper am Rhein im Opernhaus Düsseldorf singt sie die Amme Anfissa in der deutschen Erstaufführung von Peter Eötvös' 'Drei Schwestern' unter der Regie von Inga Levant, die am 13. Oktober 1999 Premiere hat. Ende Oktober spielt Martha Mödl die Golde im Musical 'Anatevka' in Düsseldorf.

Martha Mödl, die heute noch in Nürnberg lebt, kam erst relativ spät zum Gesangsstudium, das sie in ihrer Heimatstadt und in Mailand absolvierte, und debütierte 1942 mit 30 Jahren als 'Azucena' und als 'Hänsel' im Remscheid. Bereits 1945 folgte ihr Debüt in Düsseldorf, wo sie zahlreiche Rollen des Mezzo-Faches sang und singt. Lange Zeit gehörte Martha Mödl zum Ensemble der Staatsopern in Hamburg, München und Stuttgart und der Deutschen Oper Berlin und war oft als Gastsängerin in Wien in den Wagner-Partien und in 'Carmen', 'Macbeth' oder 'Don Carlos' zu hören. Über die Mezzo-Partien hinaus entwickelte sie sich zum hochdramatischen Sopran und später hin zu den Charakterrollen. In der Nachkriegszeit avancierte die Künstlerin zu einer der gefeiertsten Sängerinnen (u.a. Kundry, Isolde, Brünhilde, Klytämnestra, Waltraute) des Neu-Bayreuths von Wieland Wagner. Martha Mödl wurde dort zum Inbegriff der modernen Sänger-Darstellerin. Ihre 'Wahrhaftigkeit des Ausdruckes' gilt als ein fester Bestandteil ihrer Darstellung seit nunmehr 57 Bühnenjahren und sie sagt von sich selbst, "Mich haben immer die Figuren interessiert, mehr als alles andere, obwohl es mir natürlich nicht egal war, wenn eine Note mißlang." Ihr Markenzeichen war und ist jedoch ebenso ihre ungewöhnliche, ausdrucksstarke, gefühlvolle Stimme.

Martha Mödl stand in zahlreichen Wiedereröffnungen nach dem Krieg auf der Bühne. Darunter 1951 in Bayreuth als 'Kundry' im 'Parsifal', 1963 in München als 'Amme' in 'Frau ohne Schatten' und als 'Leonore' 1955 im 'Fidelio' bei der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper. Daß der damalige Intendant und Dirigent Karl Böhm ausgerechnet sie als Deutsche gefragt hatte, freute und ehrte sie besonders. Es verbindet die österreichische und deutsche Kammersängerin, die 1948 am Theater an der Wien ihr Wiener Debüt im 'Rosenkavalier' gab, eine starke Liebe zum Wiener Publikum, "Für mich war es immer, als käme ich heim. Daß die Menschen in Wien ihre Oper als Nationalheiligtum betrachten, das ist so wunderschön."

Vor allem als Wagner-Sängerin, aber auch in anderen Partien, feierte Martha Mödl Erfolge an der New Yorker MET, dem Londoner Covent Garden oder der Mailänder Sc ala. Eine wichtige Rolle spielte sie auch in der Interpretation von modernen Opernwerken. 1972 sang sie die Uraufführung von Fortners 'Elisabeth Tudor', 1976 in von Einerns 'Kabale und Liebe' oder 1981 in Cerhas 'Baal'.

Wer mehr ihrem Leben wissen möchte, dem sei das im Parthas-Verlag erschienene Buch 'Martha Mödl - So war mein Weg' empfohlen. In diesem Buch schildert die Sängerin in Gesprächen mit Thomas Voigt die Stationen und Situationen ihres Lebens.

Deutsche Oper am Rhein, Opernhaus Düsseldorf: 'Drei Schwestern', 13., 15., 17., 19., 27.10., 1., 5.11 jeweils 19.30 Uhr und 7.11. 15 Uhr
Deutsche Oper am Rhein, Opernhaus Düsseldorf: 'Anatevka', 21., 25., 28.10. jeweils 19.30 Uhr
Nationaltheater Mannheim: 'Pique Dame', 5., 11., 23.11. jeweils 19.30 Uhr
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