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Porträt Violeta Urmana

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Violetta Urmana

Mezzosopranistin
Violeta Urmana

 

Violeta Urmana ist eine der international gefragtesten Mezzo-Sopranistinnen. Die Litauerin hat Mitte der neunziger Jahre eine Bilderbuch-Karriere erlebt. Innerhalb von nur drei Jahren sang sie an fast allen bedeutenden Opernhäusern der Welt große Partien, von denen die Eboli in Don Carlos, Kundry in Parsifal, Santuzza in Cavalleria rusticana oder Fidès in Le Prophète zu den wichtigsten zählen. Urmana hatte erst mit Klavier begonnen und ein Hochschul-Diplom als Pianist in ihrer Heimatstadt Vilnius erworben, bevor sie mit dem Gesangsstudium begann und dort auch dieses abschloß. Viel zum Singen in Konzerten war sie in Litauen allerdings noch nicht gekommen, denn sie wollte erst ihre Technik perfektionieren, "Ich kam mir vor wie auf der Ersatzbank. Alle anderen haben viel gesungen, aber auch immer sehr viel falsch." Wenn sie eine Arie einstudiert hat, dann z.B. in der italienischen Orginalsprache und nicht wie ihre Mitstudenten in der Landessprache, "Ich habe schon immer von etwas Besserem geträumt." Ein Jahr bevor sie die Hochschule abschloß, wechselte sie vom Sopran- ins Mezzo-Fach. Einen Schritt, den sie in den nächsten Weg wieder in umgekehrter Richtung gehen möchte.

Ausgangspunkt ihrer Karriere wurde Deutschland. Mit nur 50 Dollar in der Tasche reiste sie von Litauen nach München, um an der Hochschule in der Meisterklasse von Prof. Josef Loibl ihre Ausbildung fortzusetzen. In München war sie gleichzeitig von 1991-93 Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper und konnte in dieser Zeit schon kleinere Partien an diesem renommierten Haus singen. Die Angebote folgten rasant: 1994 debütierte Violeta Urmana bereits in Bayreuth im Ring, noch im selben Jahr an der Mailänder Scala unter Ricardo Muti als Fricka. 1995 debütierte sie als Eboli an der Wiener Staatsoper. Paris, Zürich, Genf, Hamburg, Deutsche Oper Berlin, New Yorker MET, Covent Garden London u.v.m. folgten. Der schnelle Erfolg mit geringer Bühnenerfahrung war aber auch eine Belastung, "Es war jedes Mal ein Schock für mich, weil ich nicht in der Provinz, sondern an einer wichtigen Stelle, an einem wichtigen Haus, eine wichtige Partie sang. An einem wichtigen Haus wäre schon genug gewesen, aber dann auch immer noch zum ersten Mal die Rolle."

Birgit Popp

Auszugsweise veröffentlicht am 13. Juni in der Frankfurter Neuen Presse

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