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La rondine - Los Angeles Opera 2000

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Los Angeles Opera, Premiere, 15. April 2000

La rondine

Mit großer Begeisterung nahm das Publikum im Dorothee Chandler Pavillion, der Opernspielstätte im Music Center von Los Angeles, die Premiere von Puccinis La rondine auf. Besonders das prunkvolle, detailgetreue Bühnenbild aus der Zeit, in der Puccinis Liebesdrama spielt, wurde zu Beginn aller drei Akte beim Lichten des Vorhanges mit Applaus bedacht. Nach den Opernhäusern in Bonn (1995) und Washington (1997/8) ist Los Angeles das dritte Haus, an dem La rondine in der Inszenierung von Marta Domingo gespielt wird. Die Ehefrau von Placido Domingo, der sowohl an der Oper in Washington als auch in Los Angeles für die künstlerische Leitung verantwortlich ist, hat viel Wert auf Detailtreue und den Prunk des Zweiten Empires gelegt, was ganz dem Geschmack des amerikanischen Publikums entspricht, aber auch so manchen europäischen Opernbesucher das Herz höher schlagen läßt. Mit ihrer Inszenierung von Puccinis bittersüßem Melodramas entführt sie das Publikum ganz in die Welt des Paris der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

In vielen Opernführern ist Puccinis 1917 in Monte Carlo uraufgeführte Oper um eine Mätresse, die die wahre Liebe findet und dennoch an ihr zerbricht, weil ihre Vergangenheit sie einholt, noch nicht einmal aufgeführt. Das mag daran liegen, das sie immer wieder als Operette eingestuft wurde, da der Komponist 1912 in Wien den Auftrag zu einer Operette in deutscher Sprache erhalten hatte. Puccini war jedoch nach seinen eigenen Worten nie bereit gewesen, eine Operette zu schreiben, eine komische Oper allerdings schon. So enthält La rondine (Die Schwalbe) die Personenkonstellation vieler Operetten, in denen das Buffo-Paar nicht fehlen darf. Die Musik ist trotz der Dramatik, die der ganzen Oper innewohnt, in den ersten beiden Akten bittersüß, ganz den Träumen der Protagonisten entsprechend. Im dritten Akt, als Magda ihre Liebe verliert, wird sie den Umständen entsprechend jedoch dramatischer. An vielen Stellen besitzt sie fast Rezitativencharakter, gespickt mit komischen Wortspielen und Äußerungen, wie z.B. dann, wenn sich der Dichter Prunier beklagt, sich in das Hausmädchen Lisette verliebt zu haben, statt in eine Dame von Welt, wie es ihm als Mann der Kunst geziemen würde. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges verhinderte die Premiere in Wien und sie fand statt dessen in Monte Carlo mit italienischem Libretto statt. Zwischen den beiden Weltkriegen trat wurde La rondine weltberühmt, wenngleich sie nicht an die Erfolge von Manon Lescaut, La boheme oder Tosca heranreichen konnte.

Im Mittelpunkt der musikalisch und gesanglich insgesamt hochwertigen Produktion standen mit der in Los Angeles zum Publikumsliebling avancierten Sopranistin Carol Vaness als Magda und dem Tenor Marcus Haddock als ihre große Liebe Ruggero zwei amerikanische Opernstars der jüngeren Generation. Als Magdas Geliebter Rambaldo agierte der Bariton William Parcher, dem zumindest am Premirenabend etwas mehr Dominanz und stimmliche Präsenz zu Wünschen gewesen wäre. In der Rolle des Buffo-Paares waren eine frech-charmante Sari Gruber als Lisette und ein ihr ebenbürtiger Greg Fedderly als Prunier zu erleben. Die musikalische Leitung oblag bei seinem Debüt an der Los Angeles Opera dem jungen französischen Dirigenten Emmanuel Villaume.

Birgit Popp

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