Von li. nach re.: C.M.Reinhardt,
A.Bondy, M.Draxl, C.Nyffeler, R.Eröd
„Die 5 Strolche“, eine
Künstlergruppe von Studierenden der Universität für Musik und
darstellenden Kunst Wien und der Universität für Angewandte Kunst Wien,
haben sich nach erfolgreicher Zusammenarbeit erneut zusammengefunden und
haben es sich zur Herausforderung gemacht, dieses fantastische Stück von
Carl Orff in seiner Doppelbödigkeit zu erforschen. Und, so das
Produktionsteam, „Doppelbödigkeit, weil sowohl das Märchenhafte als auch
das Tragische die beiden Komponenten sind, die das Stück formen.
Geschickt hat Orff die Szenen verwebt, das perfekte Zeitmaß für sie
gefunden, sowie Kontraste verschiedener Klangfärbungen bis ins Detail
ausgekostet. Auf den ersten Blick erscheint dieses Märchen als Märchen.
Aber ist es eines? Für Carl Orff ist es eine Geschichte. Man kann sich
fragen, worin denn der wahre Unterschied liegt. Für uns ist diese
Geschichte eine aus dem echten Leben. Sie setzt sich zur einen Seite aus
Figuren zusammen, die in Sprichwörtern reden - Lebensweisheiten in
verschlüsselter Form. Andererseits liegt der Hauptkonflikt in der
Beziehung von dem König und der klugen Frau. In dieser Beziehung wird
sich gegenseitig aufgerieben. Aufgerieben, weil es letztendlich nicht um
die Klugheit geht, sondern, wer der Stärkere ist. Äußerlich: Wer
eigentlich die Macht bekommt. Weiter gedacht: „Wer die Macht hat, hat
das Recht. Und wer das Recht hat beugt es auch.“ Wieso sagt die
Kluge am Ende „Verstellung war’s. Ich hab mich nur verstellt.
Klugsein. Klugsein UND lieben kann kein Mensch auf dieser Welt. Kein
Mensch auf dieser Welt!“ Sie heißt die Kluge. Nicht die Liebende. In
einem Märchen gibt es immer ein Happy End. In dieser Geschichte nicht
zwingender Weise. Am Anfang heißt es noch: „Die Geschichte von dem
König und der klugen Frau.“ Am Ende jedoch: „Und das ist die
Geschichte von der klugen Frau.“ Wieso? Was passiert mit dem König?
Dieser Frage auf den Grund zu gehen, habe wir uns zur Aufgabe gestellt.
Es geht um die Macht. In all ihren Facetten. Verschlüsselt mit dem Stoff
eines Märchens.
Zu vergessen ist dabei nicht das Jahr und der Ort der Uraufführung: 20.
Februar 1943 in Frankfurt am Main. Gekoppelt mit der Rolle von Carl Orff
im dritten Reich eine spannende Entdeckungsreise. Eine tragische
Geschichte. Eine märchenhafte Tragödie.“
Anisha
Bondy (Regie)
Wurde 1981 in London
geboren und wuchs in Berlin auf. Schon früh war sie Mitglied des
Kinderchores der Deutschen Oper Berlin und des Berliner Konzert Chores
der Berliner Philharmonie. Seit 2002 studiert sie Musiktheaterregie an
der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Während der
Studienzeit war Bondy Dramaturgie- und Regieassistentin am Theater Basel
und arbeitete unter anderem mit Katharina Thalbach, Nigel Lowery und
Anfang 2005 bei der Uraufführung von Wolfgang Mitterers „Crushrooms“ mit
Robert Schuster. 2003 erfolgte ihr Regiedebut mit „La voix humaine“ von
Francis Poulenc. 2004 entstand „Comedy on the Bridge“ von Bohuslav
Martinu als Produktion der Universität für Musik und darstellende Kunst
Wien. Zuletzt inszenierte sie die französische Operette „La Haut- Dort
Oben“ mit eigenem Ensemble.
Raphael Eröd (Musikalische
Leitung)
Wurde 1984 in Graz geboren. Mit 10
Jahren Beschluß Dirigent zu werden; rege Korrepetitionstätigkeit mit
Sängern und Instrumentalisten. Schüler des Musikgymnasiums; Debut als
Dirigent 1999 mit einem Kammerorchester der Schule; diverse Auftritte
als Dirigent, auch im kirchenmusikalischem Bereich (2001 UA des “Stabat
Mater” von Florin C. Reithner). Seit Herbst 2003 Musikalischer Leiter
des ASO (Akademisches Symphonie Orchester). Rege Zusammenarbeit auch mit
dem pro-arte-orchester Wien. Dezember 2003: Meisterkurs mit Ervin Acel
und dem Oradea Philharmonic Orchestra. Seit 2001 Student der
Musikleitung bei o. Prof. Leopold Hager und seit 2004 bei Mark Stringer
an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 1. Diplom
Jänner 2004. 2005 Dirigierstipendiat des Gustav-Mahler-Jugendorchesters
unter Franz Welser-Möst.
Miriam Draxl
(Kostüm)
Wurde
1980 in Innsbruck geboren und absolvierte das Kolleg für Mode- und
Bekleidungstechnik Herbststraße in Wien. Seit 2002 studiert sie „Bühnen-
und Filmgestaltung“ an der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Bisher stattete sie Kurz- und Werbefilme in Österreich und der Schweiz
aus und schuf Kostüme für das Theater Brett in Wien, für Kurzfilme der
Filmakademie und Produktionen der Opernabteilung der Universität für
Musik und darstellende Kunst in Wien.
Cristina Nyffeler (Kostüm)
Wurde
1980 in Bern geboren. Nach einem einjährigen Studium an der Hochschule
für Gestaltung und Kunst in Zürich war sie als Kostümassistentin an der
Oper Zürich und am Residenztheater München tätig. Seit 2002 studiert sie
„Bühnen- und Filmgestaltung“ an der Universität für angewandte Kunst in
Wien. Bisher stattete sie Kurzfilme in der Schweiz aus und gestaltete
Bühnenbilder und Kostüm für das Max-Reinhardt-Seminar und die
Opernabteilung der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Letztes Projekt: Ausstattung für ORF- Film „Bruderliebe“.
Conrad
Moritz Reinhardt
(Bühnenbild)
Wurde 1977 in Berlin geboren, erhielt eine
klassische Gesangsausbildung und war Mitglied des Konzertchores der
Staatsoper Berlin. Nach dem Abitur war er als Bühnenbildassistent am
Deutschen Theater Berlin, am Berliner Ensemble, am Theater Basel, an der
Oper Hamburg sowie als Assistent bei Kinofilmen tätig. Studium für
„Bühnen- und Filmgestaltung“ an der Universität für angewandte Kunst.
Seit 2003 arbeitet er für das Max-Reinhardt-Seminar und für die
Opernabteilung der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien. Er
stattete mehrere Werbefilme, Musikvideos und Fernsehfilme aus. Letztes
Projekt: „Bruderliebe“ (TV-Film ORF, Regie: Oliver Kartak )
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