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Rigoletto - Royal Opera House Covent Garden London

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Royal Opera House Covent Garden London (GBR)
9. und 12, Oktober 2002

Rigoletto


Carlos Alvarez als Rigoletto und Ramón Vargas
als Duke of Mantua - noch sind sie Freunde.
Photos:  Bill Cooper

Exzellente Aufführungen zweier Verdi-Opern eröffneten den Monat Oktober am Londoner Royal Opera House Covent Garden. In der recht düsteren, aber mit prächtigen Kostümen ausgestatteten Rigoletto-Inszenierung von David McVicar (Leiterin der Wiederaufnahme und Choreographie:  Leah Hausmann, Bühnenbild: Michael Vale, Kostüme: Tanya McCallin, Licht: Paul Constable) standen mit dem spanischen Bariton Carlos Alvarez als Rigoletto und dem mexikanischen Tenor Ramón Vargas als Herzog zwei der weltweit führenden Vertreter ihres Repertoires gemeinsam auf der Bühne. Für Carlos Alvarez war es nach seinem gefeierten Rollendebüt genau ein Jahr zuvor am Madrider Teatro Real sein zweites Engagement in dieser Rolle.


Niemand ist vor dem Spott Rigolettos sicher -
 Carlos Alvarez mit Dervla Ramsay als Gräfin Ceprano

Trotz seiner Jugend versteht der Mitdreißiger die gewaltige Spannbreite der Gefühle Rigolettos vom liebenden, gefühlvollen, verzweifelnden Vater und in Körper und Seele verkrüppelten Menschen bis hin zum hohnvollen, menschenverachtenden Narren mit großer Glaubwürdigkeit und glanzvoller Stimme mit ergreifenden Piani wie ebenso kraftvollen Ausbrüchen in den Zuschauerraum zu transportieren.


Gilda (Patrizia Ciofi) ist die einzige Person, die
Rigoletto etwas bedeutet.

Ebenso gut disponiert und glaubhaft ist Ramón Vargas in der Rolle des leichtlebigen Herzogs, dem keine Frau widerstehen kann. Glasklar und dennoch warm im Timbre sein berührender, mit großer Geschmeidigkeit, Sensibilität und Sicherheit geführter Tenor. In allen Lagen sehr ausdrucksvoll und sicher gelang auch der Sopranistin Patrizia Ciofi, deren Stimme sich in den Duetten mit ihrem Vater und dem Herzog hervorragend vereinte zu einem glanzvollen Gesamtwerk. Auch die mittleren und kleineren Partien waren hervorragend besetzt, so mit Kurt Rydl als berüchtigter Sparafucile, Leah- Marian Jones als betörende Maddalena  oder Darren Jeffery als gedemütigter Vater Graf Monterone, der mit kraftvollem und ausdrucksstarken Baß diese Partie verkörpgerte, was leider nicht allzu häufig geschieht.  Großen Anteil am Gelingen des Abends hatte das Orchester des Royal Opera Houses unter der Leitung von Maurizio Benini und der Chor des Hauses unter der Leitung von Terry Edwards.


Gilda stirbt in den Armen ihres Vaters..

Daß am 12. Oktober 2002 bei der letzten Vorstellung in dieser Spielzeit (die 455. am Hause in dieser Produktion) die Bühnentechnik versagte - nachdem am Vormittag die Generalprobe von Wozzeck stattgefunden hatte -, brachte der sängerischen Leistung keinen Abbruch. Im Gegenteil, die Sänger und diejenigen, die mehrere Aufführungen miterlebt hatten, waren der Meinung, daß die halbszenische Vorstellung in Kostümen aber ohne Bühnenbild musikalisch und gesanglich die beste der Serie war - prima la musica ....

Birgit Popp

Bericht von der neuen ROH-Produktion von I masnadieri

Further information: www.royalopera.org

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