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Anthony Michaels-MooreEr bestach in der Rolle des Monforte.
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Sängerisch und musikalisch den stärksten Eindruck der ersten zehn Tage der Saison 1999/2000 hat Verdis I vespri siciliani hinterlassen. Von der Inszenierung kann dies leider nicht gesagt werden. Halbszenisch dürfte die passenste Beschreibung der drei Jahre alten Inszenierung von Herbert Wernicke sein, bei der er sich verantwortlich für Regie, Bühnenbild, Kostüme und Licht zeichnete. Das Einheitsbühnenbild prägt eine riesige Treppe, die die gesamte Breite der Staatsopernbühne ausfüllt und fast bis in den Bühnenhimmel reicht. Trotz der wenigen Requisiten kam es dennoch zu einem (anscheinend) glimpflich verlaufenen Zwischenfall während der Ouvertüre am 4. September, als ein Requisitenteil in den Orchestergraben stürzte und einen Kontrabaß zerstörte. Der Spieler blieb offensichtlich unverletzt. Ein paar erklärende Worte zum Publikum wären sicherlich angebracht gewesen. Nach kurzer Unterbrechung wurde die Oper fortgesetzt.
Tiefen Eindruck hinterließ Anthony Michaels-Moore mit seiner noblen Präsenz in Stimme und Erscheinung als Monforte. Seinem wunderschönen Bariton entströmten die wohlgeformten Töne voller Seelenschmerz und Machtfülle im Wechselspiel der Gefühle zwischen Machtausübung und Vaterliebe. Der von dem britischen Bariton in allen Nuancen an Höhen und Tiefen entfaltete Klangteppich trug die Seelen und Herzen der Zuhörer empor und sorgte für anhaltenden Applaus nach seiner Arie zu Beginn des dritten Aktes. Seiner Arie in nichts nach stand das anschließende Vater-Sohn-Duett mit Arrigo, der von Johan Botha ebenso glanzvoll gegeben wurde. Dieses großartige Meisterwerk Verdis wurde wahrlich meisterlich dargeboten. Johan Botha mit seinem strahlenden und zugleich berührenden Tenor und Kurt Rydl als den vermeintlichen Frieden zum Angriff nutzender Procida mit klangvollen, Unheil kündendem Bass verstanden zu überzeugen und stießen wie Michaels-Moore auf große Begeisterung. Wie schon üblich in der Staatsoper auf geteilte Meinung traf dagegen Mara Zampieri, die ihr Rollendebüt an der Wiener Staatsoper als Elena gab. Auch, wenn die Qualität ihres Gesanges nicht über die gesamte Vorstellung hinweg gleichmäßig hoch war, die Buhs waren dennoch zu hart. Ebenfalls ihre Rollendebüts an der Wiener Staatsoper hatten am 4. September Anthony Michaels-Moore als Monforte und Kurt Rydl als Procida. Zu den Höhenflügen geführt wurden Sänger, Chor und Wiener Philharmoniker von Fabio Luisi am Dirigentenpult.
Johan Botha
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Zum 50. Todestag von Richard Strauss am 8. September 1999, stand dessen Ariadne auf Naxos auf dem Programm der Staatsoper - wie schon zu seinem 85. Geburtstag 11. Juni 1949. Marcel Prawy ließ es sich trotz eines gebrochenen Fußes nicht nehmen, einführende Worte zu sprechen und von seinen Erlebnissen aus der Zeit zu berichten, als Richard Strauss seine eigenen Opernwerke noch selbst dirigierte. Die Inszenierung von Filippo Sanjust aus dem Jahre 1976, die am 8. September in ihrer 131. Aufführung an der Staatsoper zu sehen war, hat selbst Staatsoperngeschichte geschrieben, war sie doch auf Gastspiele u.a. in Hamburg, Prag, Washington, Ludwigshafen, Dresden und bei der Japan-Reise des Jahres 1980 zu sehen. Zum 50. Todestag von Richard Strauss wurde diese Inszenierung erstmals seit 1991 wieder gespielt. Allerdings die Qualität der Aufführung hätte dem Anlaß gemäß höher sein dürfen. Dies begann beim Orchesterspiel unter der Leitung von Jun Märkl und setzte sich bei den Sängern fort. Stimmlich nicht ganz überzeugen konnte die als Wagner-Sängerin gefeierte Deborah Polaski in ihrem Rollendebüt an der Wiener Staatsoper als Ariadne und noch weniger Ildiko Komlosi in der Rolle des Komponisten. Ein Lichtblick war Edita Gruberova, deren Karriere mit der Rolle Zerbinettas in der Premiere von 1976 an der Wiener Staatsoper einen ungeheuren Pusch erhielt. Auch heute noch, 23 Jahre später, ist sie in dieser akrobatischen Koloratursopran-Partie Hörens- und sehenswert.
Peter Weber als Musiklehrer und Ildiko Komlosi als Komponist |
Wiener Staatsoper im Juni 1999
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