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Bregenz, Festspielhaus, Premiere 20. Juli 1999, Teil 3Greek PassionEgils Silins als Flüchtlings-Priester Fotis, Photo: Miro Kusmanovic
Text von Birgit Popp
Die Inszenierung und BesetzungAnders als häufig von ihm gewohnt, hat der britische Regisseur David Pountney, der in Bregenz für seine Aufsehen erregenden Seebühnen-Inszenierungen von 'Der Fliegende Holländer', 'Nabucco' und 'Fidelio' bekannt ist, die Oper eher konventionell inszeniert, "Die Stärke der Oper ruht in ihr, sie braucht keine Aktualisierung. Außerdem denke ich, der Regisseur muß wie ein Chamäleon sein, darf sich nicht nur einem Stil verschreiben." Die Inszenierung ist zeitlos wie der Stoff und wie die Zeit in einem griechischen Dorf wahrscheinlich bis heute stehengeblieben ist, wenn nicht der Tourismus Einzug gehalten hat. David Pountney und sein Bühnenbildner Stefanos Lazaridis (Kostüme: Marie-Jeanne Lecca) erstellten ein Bühnenbild, das einem Puppenhaus gleicht. Zwar sind es nicht die Zimmer eines Hauses, die der Betrachter zu sehen bekommt, sondern die verschiedenen Räumlichkeiten eines ganzen Dorfes auf verschiedenen, mit Stiegen und Brücken verbundenen Plattformen. Beim Wechsel zum auf dem Berg entstehenden Dorf der Flüchtlinge kommt die Drehbühne zum Einsatz und zeigt den selben Aufbau aus der rückwärtigen Perspektive. Esa Ruuttunen als Priester Grigoris, Photo: Miro Kusmanovic Am Gelingen der Uraufführung und dem starken Eindruck, den sie hinterläßt, hat neben den Wiener Symphonikern unter der Leitung von Ulf Schirmer vor allem das hervorragende Sängerensemble seinen Anteil. Mit 19 Solistenrollen, darunter allein sieben Tenöre, plus Chor (Moskauer Kammerchor und Kinderchor der Musikhauptschule Bregenz) ist ein großes Aufgebot an Sängern im Einsatz. Von ihnen seien nur einige exemplarisch herausgestellt: Eglis Silins als Flüchtlingspriester Fotis mit seinem eindringlichen, prägnanten Baß, der mit Charisma singende Tenor Christopher Ventris als Manolios, die mit herrlich klarem, flexiblen Sopran und anmutiger Darstellung agierende Nina Stemme als Katerina und Maria-Magdalena-Darstellerin und John Daszak als Briefträger Yannakos und Apostel-Darsteller. Christopher Ventris als Manolios, Photo: Miro Kusmanovic Viele anrührende Momente, die durchaus auch heiter sein können - ein Element, das in der zweiten Fassung fast völlig fehlt - liegen im Detail, so z.B., wenn Yannakos seinen Esel liebevoll putzt und streichelt. Das Bühnenmodel, Photo: B.Popp Agfa ePhoto 1680 Am Ende der Oper geht man in dem griechischen Dorf wieder zur Tagesordnung über, als sei nichts geschehen - die Opernbesucher auch ? Teil 1 - Griechische Passion - WirkungTeil 2 Griechische Passion - Entstehung und Musik
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