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Oper Frankfurt - Premiere 9. Februar 2014

 Falstaff

Eine köstliche Komödie mit Tiefgang

Trailer


Zeljko Lucic (Falstaff), Claudia Mahnke (Mrs. Meg Page), Meredith Arwady (Mrs. Quickly)

Was kommt heraus, wenn italienischer, britischer, französischer und serbischer Humor zusammentreffen? Eine köstliche Komödie mit Tiefgang und einer der besten Produktionen, die die Oper Frankfurt je gesehen haben dürfte! Mit großem Publikumserfolg und langanhaltendem Applaus für alle Beteiligten feierte Verdis letzte Oper aus dem Jahr 1893 am Sonntag, den 9. Februar 2014, Premiere an der Oper Frankfurt. Verdis Librettist Arrigo Boito wollte gute Laune verbreiten und dass ist ihm in der Umsetzung des britischen Regisseurs Keith Warner, des französischen Dirigenten Bertrand de Billy und dem serbischen Bariton Zeljko Lucic in der Titelpartie allerbestens gelungen. Natürlich ist Falstaff dabei die zentrale Figur, um die sich in dieser Oper alles dreht, aber ohne adäquate Mitstreiter geht es nicht, und so gebührt der Erfolg ebenso einem äußerst spielfreudigen, wie stimmlich bestens besetztem Sängerensemble dem Chor der Oper Frankfurt (Leitung: Markus Ehmann) und dem Frankfurt Opern- und Museumsorchester, das die vielen musikalisch-komödiantischen Einfälle des Komponisten punktiert umsetzte.

Einer der vielen Vorzüge des erfahrenen Opernregisseurs Keith Warner, der in Frankfurt sich bereits für zahlreiche, erfolgreiche Produktionen verantwortlich zeichnete, so für La CenerentolaVolo di notte/Il prigioniero, Death in Venice, Blochs Macbeth, The Tempest und Murder in the Cathedral, ist, dass er immer treffsicher mit der Musik inszeniert und sie äußerst gekonnt szenisch umsetzt. Eine Fähigkeit, die bei etlichen Opernregisseuren heute vergeblich gesucht wird und doch eine Selbstverständlichkeit fürs Musiktheater sein sollte. Das leicht bewegliche, einfallsreiche Bühnenbild von Boris Kudlicka verändert sich in wenigen Sekunden Dank der Hilfe von Statisten-Bühnenarbeitern in Personalunion vom Gasthaus, in dem Sir John Falstaff logiert, zum Park in Windsor, Alices Haus und bei Bedarf wieder retour. Die prächtigen, im 19. Jahrhundert angesiedelten Kostüme von Kaspar Glarner, der für Bühnenbild und Kostüme gerade auch bei Die Gespenstersonate im Bockenheimer Depot verantwortlich war und sich auch dort mit seiner Liebe zum Detail auszeichnete, unterstrichen häufig, wie in der Figur Falstaffs, als er sich für den Besuch bei Alice Ford herausputzte, noch die Komik.


Artur Rucinski als Ford

Der Gesamterfolg des erfrischenden Opernabends setzt sich aus vielen kleinen Gesten und dem Mimikspiel der Protagonisten zusammen, allen voran des äußerst agil aufspielenden Anti-Titelhelden Zeljko Lucic (zum Interview), der in seinem Rollendebüt zudem mit seinem beweglichen Bariton mit allen Facetten von dem der Situation entsprechenden nachdenklichen oder einschmeichelnden Piano bis zu seinen Forte-Ausbrüchen aufzuwarten weiß. Ebenbürtig an seiner Seite der polnische Bariton Artur Rucinski als eifersüchtiger Ehemann von Alice Ford, der nicht der ‚Gehörnte’ sein will und es am Ende doch ist. Er brachte seinen Monolog mit großer Emotionalität und gut geführter, wohlklingender Stimme zum Ausdruck. Ihre Rollen hervorragend ausfüllten ebenso Martin Mitterrutzner als Fenton, Hans-Jürgen Lazar als Dr. Cajus, Peter Marsh, der gerade auch zwei Abende zuvor als Caliban eine Spitzenleistung in The Tempest abgeliefert hatte und Ende des Monats sein Rollendebüt als Apollo in Daphne geben wird, als Bardolfo, Alfred Reiter als Pistola, Leah Concetto als Mrs. Alice Ford, Grazia Doronzio als Nannetta, Meredith Arwady als Mrs. Quickly und Claudia Mahnke als Mrs. Meg Page.

Restkarten für alle weiteren Vorstellungen im Februar (13., 15., 21., 23., 27.) und dem 1. März sind noch erhältlich. Im Mai 2014 folgt eine zweite Serie in fast völlig neuer Besetzung inklusive der Titelpartie durch Giorgio Surian.

Die nächste Premiere an der Oper wird die konzertante Aufführung von Puccinis selten gespielter Oper Edgar sein, deren Vorstellungen am 16. und 18. Februar 2014 in der Oper Frankfurt erfolgen und keine Koproduktion mit der Alten Oper Frankfurt sind, wie das in der Vergangenheit der Fall war.  

Text Birgit Popp, Photos  ©  Oper Frankfurt - Monika Rittershaus

Weitere Informationen zur Oper Falstaff, Termine, Photos und Video
 www.oper-frankfurt.de

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